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Das Zusammenlesen mustergültiger volksthümlicher Schriften in der Schule
hat noch andere Vortheile als bloßes Kennenlernen. Viele unsichtbare und doch unzer¬
reißbare Berühruugsfäden werden dadurch angesponnen. Nun blüht das Schone nicht
mehr einsam in Oeden, das Herzerhebende entzückt nicht mehr einsiedlerisch, das Edle
begeistert nicht bloß verstohlen. Schon beim Anhören werden Geister und Herzen sich
verstehen lernen, werden überwallen vor Freude des Auffindens, werden gepflegt werden
zur letzten Entfaltung. Frühe wird Austausch der Gefühle, Mittheilen der Empfindungen,
Umgang der Gedanken beginnen. Kein Mensch wird je von seinem Volke allein gelassen
bleiben. In die Einsamkeit begleiten ihn dessen Geister, folgen ihm nach in die Ferne
als Vertraute, raunen ihm aus dem Gewühle Trost und Rath zu, erscheinen als Licht¬
gestirne in Gefahren, wohnen stellvertretend im Herzen' und Gedächtniß, daß er, immer
mit sich und seinem Volke einträchtig, seine Lebensbahn durchmesse.
Friedrich Ludwig Iahn. (Deutsches Volksthum. i808.)
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