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Frühling.
4. Im Frühling.
Vor kurzem, da war die Erde noch weiß,
Und nun wird's überall grün.
Vor kurzem, da stand der Bach noch voll Eis;
Wie lustig die Wellen nun ziehn!
Und sieh, o sieh! Hab' ich recht geschaut?
Ein Veilchen! Wie das mich freut!
Und der Vogel im Fliederbusch singt so laut —
D du prächtige Frühlingszeit!
ick.
5. Äpril.
Der April neckt die Leute mit seinem Wetter. Bald regnet es,
bald schneit es, bald ist es der schönste Sonnenschein. An den meisten
Tagen muß man noch Feuer im Ofen haben. Aber die Tage sind schon
lang. Auch sind die Wiesen und viele Bäume grün. Einige Bäume
blühen sogar schon, aber noch nicht alle. Auch Blumen sind zu sehen
in den Gärten und auf dem Rasen. Doch die schönsten werden erst
noch kommen. Die Vögel singen des Morgens in aller Frühe; auch
sieht man sie mit Halmen und Stroh hin- und herfliegen. Sie wollen
Nester bauen. An Schmetterlingen und Käfern ist auch kein Mangel;
selbst Mücken spielen in der Sonne. Und die Bienen und Ameisen
werden alle Tage geschäftiger. Die größeren Tiere haben schon Junge;
ich habe Lämmchen gesehen, welche lustig auf der Weide sprangen. Aber
auch die Menschen sind tätig. Auf den Feldern sieht man Landleute
pflügen, eggen und säen; in den Gärten wird gegraben, gerecht, gesäet
und alles für den kommenden Sommer vorbereitet.
_ Wilhelm Curtman.
6. Ostern.
1. Wie ist es heut so still und klar
Am blauen Himmelszelt!
Mir ist's, als sängen Engel gar
Weithin durch alle Welt.
2. Manch Blümchen steht im Garten schon
Aus seinem Grabe auf;
Die Lerche schwingt mit hellem Ton
Zum Himmel sich hinauf.
3. Das mag so sein, weil der Herr Christ,
Nach aller Qual und Pein,
Heut' aus dem Grab erstanden ist
Beim ersten Morgenschein.
Christoph von Schmid.