115
3. Weißt du, wie viel Kinder frühe
stehn aus ihren Bettlein auf,
.daß sie ohne Sorg' und Mühe
fröhlich sind im Tageslauf?
Gott im Himmel hat an allen
feine Lust, sein Wohlgefallen,
kennt auch dich und hat dich lieb.
131. Schulreime.
Friedlich Güll. Kinderheimat in Liedern. Gütersloh. 1875. C. Bertelsmann.
Ein wackres Kind vom Schlaf erwacht,
sobald das Feuer im Ofen kracht;
fährt aus dem Bett und wäscht sich frisch,
und stellt sich munter an den Tisch;
5 spricht sein Gebet, schlügt auf das Buch
und lernt noch einmal feinen Spruch.
Das macht schon einen heitern Mut,
es schmeckt das Frühstück noch so gut.
Nun ist es für die Schul' bereit
10 und geht hernach zur rechten Zeit.
Steht auf der Straß' nicht da und dort,
trollt lustig seiner Wege fort.
Und sitzt dann in der Schule drin
mit stillem Fleiß und stillem Sinn;
15 und lernt gar leicht und merkt gar viel,
es ist ihm alles nur ein Spiel.
132. Ihnler und Pfennig.
Julius Sturm. Neues Fabelbuch. Leipzig. 1881. Alphons Dürr.
Zum Pfennig sprach der Thaler einst:
»Und ob du auch noch blanker scheinst,
du bleibst an Wert doch spottgering,
du winzig kleines Kupferding.«
5 Der Pfennig rief: »Wer klug mich spart,
der hringt’s gar bald zu deiner Art;
doch wer mit dir nur rechnen kann,
der rechnet sich zum Bettelmann.«
8*