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woran er unschuldig war, wie es oft geht. So kam einmal der
Herr sehr verdrießlich nach Hause und setzte sich zum Mittagessen.
Da war die Suppe zu heiß oder zu kalt oder keines von beiden;
genug der Herr war verdrießlich. Er faßte daher die Schüssel
mit dem, was darinnen war, und warf sie durch das offne Fenster
in den Hof hinab. Was that der Diener? Kurz besonnen, warf
er das Fleisch, welches er eben auf den Tisch stellen wollte, mir
nichts, dir nichts, der Suppe nach, auch in den Hof hinab, dann
das Brot, dann den Wein und endlich das Tischtuch mit allem,
was noch darauf war, auch in den Hof hinab. „Verwegner,
was soll das fein?" fragte der Herr und fuhr mit drohendem
Zorn von dem Sessel auf. Aber der Bediente erwiderte kalt und
ruhig: „Verzeihen Sie mir, wenn ich Ihre Meinung nicht erraten
habe. Ich glaubte nicht anders, als Sie wollten heute in dem
Hofe speisen. Die Luft ist so heiter, der Himmel so blau, und ~
sehen Sie nur, wie lieblich der Apfelbaum blüht, und wie fröh¬
lich die Bienen ihren Mittag halten!" —
Diesmal die Suppe hinabgeworfen — und nimmer! Der Herr
erkannte seinen Fehler, heiterte sich im Anblick des schönen Frühlings¬
himmels auf, lächelte heimlich über den schnellen Einfall seines
Aufwärters und dankte ihm im Herzen für die gute Lehre.
Johann Peter Hebel.
61. Rätsel.
Wan hört als besten Noch
Wich allerorten preisen;
Ich wür;e jedermann
Selbst die gerillgsten Speisen.
Doch wo gegessen lvird,
Da mag ich nicht mehr bleiben;
Mit Speisen bann der Wirt
Mich aus dem Haufe treiben.
68. Der Lerche Lied.
Ich schweb' empor wohl über das Feld,
Trili, trili;
Tief unten schlummert noch die Welt,
Trili, trili.