Löhr. Scherer. Hoffmann. Hey.
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3. Nimm mir das rote Schloß vom
Mund,
To thu' ich dir was Neues kund!
4. Gott sieht es nie, derKaiserselten,
Doch jeden Tag der Bauer Velten.
5. Wer findet nie sein eignes Haus,
Und sucht er alle Straßen aus?
6. Nun sagt geschwind:
Wer lebt vom Wind?
7. Feuer löscht sonst Wasserslut;
Mich setzt Wasser erst in Glut.
8. Mit Last beladen, kann ich gehn;
Nimm mir die Last, so muß ich stehn.
9. Mit T im Wald, mit W im Bad,
Mit K im Keller — und nun rat!
l9. Zwei Köpfe, zwei Arme,
Sechs Füße, zehn Zehen,
Wie ist's zu verstehen?
kl. Kohlpechschwarz bin ich tot,
lebendig feuerrot.
l2. Mir aber ward gegeben
^ schwarzes Kleid im Leben,
llnd erst im Tod
Wird's feuerrot.
13. Sben spitz, unten breit,
Durch und durch voll Süßigkeit,
Weiß am Leibe, blau am Kleide,
Kleiner Kinder große Freude.
14. Im Lenz erfreu' ich dich,
Im Sommer kühl' ich dich,
Im Herbst ernähr' ich dich,
Im Winter wärm' ich dich.
Georg Scherer.
15. Auf unsrer Wiese gehet was,
Watet durch die Sümpfe;
Es hat ein weißes Jäcklein au,
Trügt auch rote Strümpfe,
Fängt die Frösche schnapp wapp wapp,
Klappert lustig klapper di klapp —
Wer kann das erraten?
16. Ihr denkt: Es ist der Klapper¬
storch,
Watet durch die Sümpfe,
Er hat ein weißes Jäcklein an,
Trügt auch rote Strümpfe,
Fängt die Frösche schnapp wapp wapp,
Klappert lustig klapper di klapp?
Nein, nein! 's ist —
Heinrich August Hoffmann
von Fallersleben.
Som nur.
74. Sommerzeit.
Sommer, o Sommer, du fröhliche Zeit,
Alles ist wieder mit Blumen bestreut.
Hüpfende Schäfchen, sie spielen im Feld,
Freuen sich alle der herrlichen Welt.
Falter und Lerchen durchsliegen den Raum,
Vögelein singen und springen im Baum.
Glänzende Mücken, die tanzen so fein,
Tanzen im goldigen, sonnigen Schein.
Danket, ihr Kinder, o banset dem Herrn,
Danket ihm freudig, o danket ihm gern!
- Wilhelm Hey.
u. Dammann, Lesebuch für Mädchenschulen, I. 3