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an; doch brannte die Mittagssonne heiß und drückend. Die
Kiefern schwitzten, und der Lagernde hatte den Mantel von den
Schultern fallen lassen, um von der kühlen Luft umfächelt zu
werden. Er nickte den rauschenden Kiefern zu und horchte mit
Lust der eintönigen Musik. Mit Behagen sog er dabei den
duftenden Harzgeruch ein. Bremsen schwirrten ihm um das
Gesicht, bis er sie durch eine Handbewegung verscheuchte.
2. Jetzt schritt ein Kamerad mit aufgehobenem Säbel durch
das dichte Heidekraut auf ihn zu. „Sind die Pferde getränkt?“
rief ihm der Liegende entgegen. „Sie saufen noch. Das, mein'
ich, unterscheidet allein diese Sandwüsten von den afrikanischen,
daß man hier Wasser trifft, wenigstens für das Vieh.“ „Auch
Wälder,“ sagte der Liegende. „Zu viel Ehre für die Kiefernheide!
Willst du hier etwas loben, so rühme den Sand und den Wind.
Die Spuren unserer Hufe werden wenigstens gleich wieder ver—
weht sein, und ich glaube, wir könnten uns getrost über Berlin
bis zur mecklenburgischen Grenze durchschlagen, ohne daß uns
ein Feind witterte.“
3. „Höre doch das Rauschen über uns!“ „Es schüttelt doch
nur Tamäpfel ab.“ „Es hat mich lange keine Stimme so be—
wegt als der Choral da oben. Es war mir, als bewillkomm—
neten mich die Geister meines Vaterlandes.“ „Für mich ist das
Summen und Brummen das langweiligste Konzert, und wenn
die zähen, knorrigen Kiefernäste rechts und links geschüttelt
knarren, überläuft mich eine Gänsehaut. Ja, wäre es noch in
Schottland oder in Norwegen, oder wo sonst die Fichten von
schroffen Klippen in den Abgrund schauen, wo ein Orkan sie
fassen und hinunterschleudern kann, das mag ein schönes Bild
geben! Allein in diesem Lande, das du dein Vaterland nennst,
sind sie höchst langweilig; meilenweit aneinander, nicht grün,
nicht rot, nicht blau, ohne Abwechselung, außer hier und da ein
Gestell, das der Jäger geschlagen, oder ein so dürrer Waldfleck,
daß selbst sie für ihre Wurzeln keine Nahrung fanden. Da
schau' diese lieblich violetten Blumenfelder von Kraut, so saftig,
daß, wenn ich mit dem Fuße durchfahre, es ist, als ob ich mit
dem Stiefel durch eine staubige Kratzbürste gestreift bin. Und
dort gedeiht nicht mal das Kraut; die weißen und gelben Flechten