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Es steht im Stall der Herberg' faul
Der abgezäumte Fuhrmannsgaul;
Die Peitsche hängt am Nagel dort,
Die schnarcht er an mit barschem Wort:
„Wie schrecklich hast du mich geschlagen,
Als ich gespannt war an den Wagen-
Mein Hals und Rücken haben Striemen,
So lang und breit wie Sattelriemen,
Ich will's nur sagen kurz und deutsch:
Du bist die allergröbste Peitsch'!"
Die Peitsche spricht: „Bist jung und stark,
Hast feste Knochen, gesundes Mark,
Da mußt du wie ein Füllen laufen
Und darfst nicht wie ein Klepper schnaufen,
Und tust du das, bekömmst du Tag für Tag
Von mir nicht einen einz'gen Schlag!
Drauf hat der Gaul es über Nacht
Wohl überlegt und überdacht,
Und zog am andern Tag den Wagen
So schnell, daß man es nicht kann sagen.
Da ging es über Tal und Hügel,
Als wären ihm gewachsen Flügel.
Die Peitsche ließ ihn jetzt in Ruh'
Und knallte nur den Takt dazu. (Fr. Güll.)
Was für ein Pferd ist auf diesem Bilde abgemalt? Reitpferd.
Woran siehst du das? Dem Pferde ist ein Sattel auf den Rücken
geschnallt. Liegt kein Sattel auf dem Pferde, so hat der Reiter nicht
nur einen schlechten Sitz, sondern er sitzt auch nicht fest und kann leicht
von dem Pferde fallen. An dem Sattel sind die Steigbügel befestigt.
Zeige sie! Sprecht: Das sind die Steigbügel. In den Steigbügel
tritt der Reiter, wenn er aus das Pferd steigt. Womit lenkt er das
Pferd? In welche Hand nimmt er die Zügel? — Was hat der
Reiter in der rechten Hand? — Worin stecken seine Füße? — Womit
treibt er das Pferd an? — Wo hat er die Sporen? — Das Pferd
geht, trabt oder galoppiert mit dem Reiter. Manchmal wirft es ihn
auch ab,' dann bäumt es sich hoch auf oder steckt den Kopf zwischen
die Beine und schüttelt sich.
Wenn das Pferd alt ist, dann wird es schwach und steif. Was
kann es dann nicht gut mehr? Laufen. 'Was willst du sagen?
Ziehen. Wie wird dem alten Pferde das schnelle Laufen und das
schwere Ziehen? Sauer. Was tut dem alten Pferde davon weh?
Die Beine. Was würdest du also dem alten Pferde zufügen, wenn
du von ihm ebensoviel verlangen wolltest, wie von einem jungen?
Schmerzen. Wie nennt man einen Menschen, der einem Tier ohne
Not Schmerzen zufügt? Tierquäler. Welches Verschen habe ich euch
aber gesagt? „Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt^wie
du den Schmerz". Wer fühlt wie wir den Schmerz? Das Tier.
Was sollst du darum nicht tun? Das Tier nicht quälen. Das
beherzigt wohl, liebe Kinder!