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Fliegen, — jedes mit seiner Stimme und seinen Tönen, die zuletzt
von dem heraufsteigenden Leben der zahmen Bergthiere, von den
meckernden Ziegen, wiehernden Pferden, brüllenden Stieren, bellenden
Hunden, gackernden Hühnern, von den hundertstimmigen Glocken
und Schellen, singenden Kindern und jodelnden Sennen strichweise
verhüllt werden. Der Frühling ist die laute, die tönende, tausend¬
stimmige Naturperiode.
Der Kampf mit Nebel und Nacht beginnt,
Das Leben ringt sich frei,
Und Kette um Kette in Thau zerrinnt
Der Wintersklaverei.
Schon hör' ich den fröhlichen Herdereihn
Erklingen im Morgenstrahl;
Die Brunnen der Berge jauchzen drein
Und springen ins grüne Thal.
Aber die stumme Welt der Pflanzen ergänzt in ihrer Weise
mit stillem Blätter- und Blütenschmuck das Schauspiel der erwachten
und beweglichen Lebensmächte, die von Tag zu Tag gewaltiger
werden. Haben Föhn, Sonne und Regen die Schneedecke weggeleckt,
so stehen noch überall die Spuren des Todes und Schlafes. Die
Wiesen und Weiden sind fahlgelb oder rothbraun. Von den Quellen
und dem Thale her überzieht sie aber in wenigen Tagen ein lichtes,
Helles Grün, das immer klarer und tiefer wird. Die Haselbüsche
streuen ihren Goldregen aus, die gelben Huflattichblüten überziehen
die feuchten Lehm- und Sandhalden mit leuchtenden Decken, der
Spitzahorn zeigt das erste Baumgrün, und achtzehn Tage nach dem
ersten Bodengrün blühen in den mildern Bergwiesen schon die Kirsch¬
bäume, und fangen die Buchenwälder an, langsam vom Thal auf
sich zu belauben. Fast drei Wochen hat der Frühling von dem
untersten Kirschbaum, den er mit Blüten schmückte, bis zum obersten
hinanzusteigen, und so wird es über Mitte Mai, bis er an der
obern Grenze (4000' ü. M.) anlangt. Noch später gelingt ihm die
Vollendung der aufsteigenden Belaubung des Buchwaldes, während
im Herbste die von oben anfangende Vergilbung der Wälder sich
weit rascher nach unten vollzieht. Auf der Höhe unserer Region
ist daher das volle Leben des Laubwaldes auf etwa hundert Tage
beschränkt, während es in ihrer Tiefe über 150 Tage dauert.
T s ch u d i.
81. Wer feiert die fröhlichsten Ostern.
Willkommen, o fröhlicher Ostertag!
Nun klingt es wie Psalmen in Lüften,