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hatten, waren mit Weib und Kindern eingezogen und machten, indem
sie sich auf eine öffentliche Erscheinung bereiteten, einen Unfug über den
andern. Bald stritten sie mit dem Wirte, bald unter sich selbst; und
wenn ihr Zank unleidlich war, so waren die Äußerungen ihres Ver¬
gnügens ganz und gar unerträglich. Unschlüssig, ob er gehen oder bleiben
sollte, stand er unter dem Thore und sah den Arbeitern zu, die auf dem
Platze ein Gerüst aufzuschlagen anfingen.
Er ging nach seinem Zimmer die Treppe hinauf, als ein junges
Geschöpf ihm entgegensprang, das seine Aufmerksamkeit auf sich zog.
Ein kurzes seidnes Westchen mit geschlitzten spanischen Ärmeln, knappe,
lange Beinkleider mit Puffen standen dem Kinde gar artig. Lange
schwarze Haare waren in Locken und Zöpfen um den Kopf gekräuselt
und gewunden. Er sah die Gestalt mit Verwunderung an und konnte
nicht mit sich einig werden, ob er sie für einen Knaben oder für ein
Mädchen erklären sollte. Doch entschied er sich bald für das letzte und hielt
sie auf, da sie bei ihm vorbeikam, bot ihr einen guten Tag und fragte
sie, wem sie angehöre, ob er schon leicht sehen konnte, daß sie ein Glied
der springenden und tanzenden Gesellschaft sein müsse. Mit einem
scharfen, schwarzen Seitenblick sah sie ihn an, indem sie sich von ihm
losmachte und in die Küche lief, ohne zu antworten.
Als er die Treppe hinaufkam, fand er auf dem weiten Vorsaale
zwei Mannspersonen, die sich im Fechten übten oder vielmehr ihre Ge¬
schicklichkeit aneinander zu versuchen schienen. Der eine war offenbar
von der Gesellschaft, die sich im Hause befand, der andere hatte ein
weniger wildes Ansehen. Wilhelm sah ihnen zu und hatte Ursache, sie
beide zu bewundern, und als nicht lange darauf der schwarzbärtige,
nervige Streiter den Kampfplatz verließ, bot der andere mit vieler
Artigkeit Wilhelmen das Rapier an.
„Wenn Sie einen Schüler, versetzte dieser, in die Lehre nehmen
wollen, so bin ich wohl zufrieden, mit Ihnen einige Gänge zu wagen."
Sie fochten zusammen, und obgleich der Fremde, den wir einstweilen
Laertes nennen wollen, dem Ankömmling weit überlegen war, so war
er doch höflich genug, zu versichern, daß alles nur auf Übung ankomme;
und wirklich hatte Wilhelm auch gezeigt, daß er früher von einem guten
und gründlichen deutschen Fechtmeister unterrichtet worden war.
Ihre Unterhaltung ward durch das Getöse unterbrochen, mit welchem
die bunte Gesellschaft aus dem Wirtshause auszog, um die Stadt von
ihrem Schauspiel zu benachrichtigen und auf ihre Künste begierig zu
machen. Einem Tambour folgte der Entrepreneur zu Pferde, hinter
ihm eine Tänzerin auf einem ähnlichen Gerippe, die ein Kind vor sich
hielt, das mit Bändern und Flittern wohl herausgeputzt war. Darauf
kam die übrige Truppe zu Fuß, wovon einige auf ihren Schultern
Kinder in abenteuerlichen Stellungen leicht und bequem dahertrugen,