Full text: Lesebuch für Brandenburg

D. Bilder aus der Geschichte 
unsers Volkes. 
165. Gelübde. 
1. Ich hab' mich ergeben 
mit Herz und mit Hand 
dir, Land voll Lieb' und Leben, 
mein deutsches Vaterland. 
3. Will halten und gläuben 
an Gott fromm und frei! 
Will, Vaterland, dir bleiben 
auf ewig fest und treu! 
2. Mein Herz ist entglommen, 
dir treu zugewandt, 
du Land der Frei'n und Frommen, 
du herrlich Hermannsland! 
4. Ach Gott, tu erheben 
mein jung Herzensblut 
zu frischem, freud'gem Leben, 
zu freiem, frommem Mut! 
5. Laß Kraft mich erwerben 
in Herz und in Hand, 
zu leben und zu sterben 
fürs heil'ge Vaterland! 
Ferdinand Maßmann. 
166. Die alten Deutschen. 
1. Unser schönes Vaterland war in alter, heidnischer Zeit ein sehr 
rauhes und reizloses Land. Dichter Urwald dehnte sich unabsehbar weit 
aus. Gewaltige Baumriesen, namentlich Eichen und Buchen, streckten ihre 
Wipfel trotzig in die Lüfte, und kein Sonnenstrahl fiel hindurch auf das 
feuchte Erdreich. Die Flüsse traten ungehindert über ihre Ufer, und das 
zurückgebliebene Wasser bildete zahlreiche Sümpfe und Moräste. Eine 
kalte, neblige Luft lag rings über dem Lande. Wilde Tiere, wie Wölfe 
und Bären, Elentiere und Auerochsen, deren riesige Skelette noch gefunden 
werden, strichen durch die dunkeln Forste, und selten betrat eines Menschen 
Fuß die pfadlose Wildnis. Nur geringe Strecken des rauhen Landes dienten 
der Bebauung des Bodens. Die gewöhnliche Ackerfrucht war magerer 
Hafer; auch Roggen, Gerste und etwas Weizen wurden wohl gezogen. Viel 
betrieben wurde der Anbau von Flachs. Für edles Obst war das Klima
	        
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