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11. Und von der letzten Eisenstang
Macht er ein Schwert, so breit und lang.
12. „Nun hab ich geschmiedet ein
gutes Schwert,
Nun bin ich wie andre Ritter werth.
13. Nun schlag' ich, wie ein andrer
Held,
Die Riesen und Drachen in Wald und
Feld."
Uhl and.
21. Ans der Nibelungensage.
s. Wie Siegfried hörnen würd.
In Niedcrland wohnte in uralter Zeit ein König, Namens Siegmnnd,
der weithin berühmt war durch seine große Macht. Dessen Sohn hieß
Siegfried; der Knabe war aber von unbändiger Kraft, und all sein Trachten
gieng dahin, daß er in die Fremde zöge, um Abenteuer zu bestehen. Endlich
gab der König dem Wunsche seines Sohnes nach und ließ ihn ziehen.
Siegfried kam bald in ein Dorf, das vor einem Walde lag. Dort
verdang er sich bei einem Schmied, um sich Waffen schmieden zu lernen.
Aber er schlug so gewaltig auf das Eisen, daß dieses zersprang und der
Ambos in die Erde getrieben ward. Der Meister fürchtete sich deshalb
vor ihm und suchte des wilden Gesellen sich wieder zu entledigen. Er
schickte ihn daher in den nahen Wald zu einem Köhler; aber unterwegs
mußte Siegfried an der Höhle eines greulichen Drachen und Lindwurms
vorbei, und dieser, dachte der Meister, würde den jungen Helden tobten.
Wirklich fuhr der Drache auf den nichts ahnenden Wanderer los, aber Sieg¬
fried wehrte sich und erschlug ihn. Darauf gieng er weiter und gcrieth bald
in eine Wildniß, in welcher es von Drachen, Kröten und anderem giftigen
Gewürm wimmelte. Ohne sich zu besinnen, riß er eine Menge der stärksten
Bäume aus der Erde, warf sie auf die Unthiere und zündete dann den
ganzen Holzstoß an. Aber von der Glut begann die Hornhaut der Unge-
thüme zu schmelzen, und ein Strom von dieser Masse floß unter dem brennen¬
den Haufen hervor. Neugierig tauchte Siegfried seinen Finger hinein, und
siehe da! als er erkaltet war, hatte ihn eine nndurchdringlichc Hornhaut
überzogen. Da bestrich sich der Held den ganzen Leib ans diesem trägen
Strom, und so ward er ganz mit Horn überzogen, also daß ihn kein Schwert
verwunden könnte; nur zwischen den Schultern blieb auf dem Rücken eine
Stelle, die er nicht zu erreichen vermochte. An dieser sollte er frühzeitig
den Tod empfangen.
2. Wie Siegfried Ariemhildeu suchte.
Hierauf zog Siegfried auf weitere Abenteuer in die Ferne und kam
nach Worms, am Rheine, wo der König Gibich herrschte. Derselbe hatte
drei Söhne und eine wunderschöne Tochter, Namens Kricmhild. Gern hätte
Siegfried diese als seine Gemahlin heimgeführt, und auch sie war dem
herrlichen jungen Helden gewogen: aber eines Mittags, als sie, in Gedanken
verloren, in einem offenen Fenster stand, kam ein riesiger Drache durch die
Luft dahergeflogen und entführte sie, um sie zu seiner Gemahlin zu machen.
Bon dem Feuer, welches er ausathmete, ward die Burg so hell erleuchtet,
als ob sie in Flammen stünde. Er trug sie aber weit, weit weg in eine