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Wie oft hat nicht ihr frommes Herz
gefleht für dich um Gottes Segen!
Und hattest du die Lieb' verkannt,
gelohnt mit Undank ihre Treue, —
die Mutter hat dir stets verziehn,
mit Liebe dich umfaßt aufs neue.
5. Und hast du keine Mutter mehr,
und kannst du sie nicht mehr beglücken,
so kannst du doch ihr frühes Grab
mit frischen Blumenkranzen schmũcken!
Ein Muttergrab, ein heilig Grab,
für diech die ewig heil'ge Stelle!
O, wende dich an diesen Ort,
wenn dich umtost des Lebens Welle!
Wilhelm Kaulisceh.
28. Bei dem Grabe meines vaters.
. Friede sei um diesen Grabstein her,
sanfter Friede Gottes! Ach, sie haben
einen guten Mann begraben,
und mir war er mehr!
2. Träufte mir von Segen, dieser Mann,
wie ein milder Stern aus bessern Welten.
Und ich kann's ihm nicht vergelten,
was er mir getan.
3Z. Er entschlief; sie gruben ihn hier ein.
Leiser, süßer Trost, von Gott gegeben,
und ein Ahnen von dem ew'gen Leben
düft' um sein Gebein,
4. bis ihn Jesus Christus, groß und hehr,
freundlich wird erwecken! — Ach, sie haben
einen guten Mann begraben,
und mir war er mehr! Matthias Claudius