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Naturbeschreibung. 
III 
2. Wie es sich ernährt. Das Schwein ist ein Allesfresser. Fleisch- und 
Pflanzenkost behagt ihm; Ratten und Mäuse, Frösche, Eidechsen, Schlangen, 
Würmer, Insekten aller Art, selbst Aas frißt es. Es verschmäht auch nicht 
Wurzelt!, Knollen, Obst, Eicheln, Bucheckern und andre Dinge. Vom Menschen 
bekommt es gekochte Kartoffeln, Schrot, Erbsen, Bohnen, Hafer, Milch, Spülicht 
und andre Abfälle. Mit lautem, häßlichem Schmatzen verzehrt es alles, was 
sich ihn: bietet. Ilm sich die Nahrung aus der Erde, aus Schmutz und Schlamm 
selbst zu suchen, gebraucht es seinen Rüssel mit der Wühlscheibe. Währenddes 
Wühlens grunzt das Schwein fortwährend; von Zeit zu Zeit stößt es heftig 
Luft durch die Nasenlöcher, um deren Verstopfung durch den Schmutz zu 
verhüten. Seine Zähne zermaltnen alles: oben und unten besitzt es sechs große, 
scharfe Schneidezähne, die zum Abbeißen der Nahrung vorzüglich geeignet 
sind. Die Eckzähne, die besonders gut bein: männlichen Schwein entwickelt 
sind, nennt man Hauer. Sie werden zum Durchbrechen des Bodens und zum 
Ausheben von Wurzeln gebraucht. Die Backenzähne, teils spitz-, teils stumpf¬ 
höckerig, sind für seine tierische und pflanzliche Nahrung geeignet. 
3. Warum es als Haustier gehalten wird. Nicht wegen seiner Schönheit, 
sondern allein wegen seines Nutzens züchtet es der Mensch. Alles von ihm 
wird verwendet: Fleisch, Fett, Haut, Borsten und Knochen. Will man vom 
Schwein aber rechten Nutzen haben, so muß man es auch gut pflegen: ihm 
geeignete, reichliche Nahrung geben und es in reinlichen, luftigen Ställen, nicht 
in dutnpfen Schmutzlöchern halten. Wenn das Schwein auch im Freien gern 
im Moraste wühlt, so liebt es doch ein reinliches, trockenes Lager im Stalle. 
4. Wodurch das Schwein dem Menschen gefährlich werden kann. Im 
Fleische des Schweines leben die Trichine und die Finne. Jene erzeugt die oft 
lebensgefährlich werdende und sehr schmerzhafte Trichinenkrankheit. Aus 
der Finne entwickelt sich der Bandwurin, ein häßlicher Schmarotzer, der allerlei 
Beschwerden verursacht. Gegen beide suchen wir uns durch die amtliche Fleisch¬ 
schau zu schützen (S. 173). 
2. Wiederkäuende Paarhufer. 
1. Horntiere. 
Das Hausrind. 
1. Das Rind, unser nützlichstes Haustier. Es gibt uns Milch, Butter 
und Käse. Nach seinem Tode nützen uns alle Teile seines Körpers: das Fleisch 
als Nahrung, das Fett zur Bereitung von Kunstbutter, von Lichten, von Seife, 
die Därme werden zum Wurstmachen verwendet, aus den Haaren wird Filz, 
aus der Haut Leder, aus den Knochen das Knochenmehl, aus den Hörnern 
werden Knöpfe, Kämme, Pfeifenspitzen und andre Dinge bereitet. Sein Dünger 
ist wichtig für die Ackerbestellung; dem Landnmnn zieht das Rind Pflug und 
Wagen.
	        
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