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98. Das Würmchen. — 99. Die Stadt.
98. Das Würmchen.
Wilhelm Hey.
Keinem Würmchen thu ein Leid!
Sieh, in seinem schlichten Kleid
hat's doch Gott im Himmel gern,
sieht so freundlich drauf von fern,
führt es zu dem Grashalm hin,
daß es ißt nach seinem Sinn,
zeigt den Tropfen Tau ihm an,
daß es satt sich trinken kann,
gibt ihm Lust und Freudigkeit.
Liebes Kind, thu ihm kein Leid!
Der Wohnort.
99. dDie Stadt.
Lesebuch von mehreren Vollsschullehrern.
Nun kommt, Kinder, wir wollen in die Stadt gehen
und uns da umschauen! Da stehen viele, viele Häuser von
mannigfacher Art. Manche davon sind sehr groß und statt⸗
lich und zählen drei, vier und noch mehr Stockwerke. Statt
einer Kirche treffen wir, wenn die Stadt größer ist, deren
mehrere und oft sehr prachtvolle an. Ebenso fehlt es nicht
an andern schönen und großen Gebäuden. Die Häuser
stehen in regelmäßigen Reihen und bilden Straßen und
Gassen; diese sind gewöhnlich gepflastert, damit der Regen
den Weg nicht aufweichen und schmutzig machen kann. Auch
ist ein großer Platz in der Stadt; man nennt ihn den
Marktplatz. Hier wird von Zeit zu Zeit Jahrmarkt oder
Dult gehalten. Da werden viele Buden aufgeschlagen, und
aus der Nähe und Ferne kommen Verkäufer; die legen ihre
Waren in den Buden aus; dann stellen sich auch die Käufer