100. Die Kirche.
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ein, und jeder sucht sich von den Waren aus, was er gerade
nötig hat und bezahlen kann. Wer ein paar Pfennige er⸗
spart hat, darf sich wohl auch ein Spielzeug kaufen. Der
Kaufmann in der Spielbude ruft:
Liebe Kindlein, kauft ein!
Hier ein Hündlein, hier ein Schwein,
Trommel und Schlegel, ein Reitpferd und Wägel,
Kugel und Kegel,
Kistchen und Pfeifer, Kutscher und Läufer,
Husar und Schweizer! Nur ein paar Kreuzer,
Ist alles dein! Kindlein, kauft ein!
100. Die Kirche.
Ludwig Solereders Lesebuch.
Es ist Sonntagsmorgen. Der Himmel ist blau, die
Luft mild und klar. Vom Turme her läuten die Glocken.
Sie rufen die Beter zur Kirche. Das klingt so hell weithin
durchs Land. Die Leute kommen in Festkleidern aus den
Haufern; sie schreiten der Kirche zu. Über den Kirchhof
wandeln sie hin. Da ist es still und feierlich. Unter der
Erde ruhen die gestorbenen Menschen neben einander, alt
und jung, reich und arm. Auf den Gräbern nicken Nelken
im Winde, als wollten sie sagen: Schlast nur, ihr lieben
Menschen da unten; es wird auch ein Tag kommen, an
welchein ihr wieder aufwachet. Wir Blumen wissen das.
Die Thore der Kirche sind weit geöffnet. Auf hohen
Säulen ruht das Gewölbe. Durch die hohen Bogenfenster
strömt das Sonnenlicht. Hell fällt es auf den Altar, die
Kanzel, den Taufstein und auf die Bilder und Fahnen. Aus
silberner Ampel verstreut das „ewige Licht“ seine milden
Strahlen durch den geheiligten Raum. In dem Schiff der
Kirche stehen die Beter, dem Altar voll Andacht zugewendet.
Von dem Chor ertönt der Klang der Orgel; frommer Gesang
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