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der mit Undank belohnte Entdecker der neuen Welt nach Spa¬
nien fuhr. Seine Gönnerin, Isabella, war eben gestorben,
Ferdinand hielt seine Versprechungen nicht und von Gram
gebeugt, starb der große Mann 1506, 59 Jahre alt. In
Havannah auf Cuba liegt er begraben.
Der neuentdeckte Erdtheil bekam nach Amerigo Vespucci,
einem Florentiner, der 1499 Amerika besucht und die erste
Beschreibung davon bekannt gemacht hatte, seinen Namen.
§. 42. Weitere Entdeckungen der Spanier.
Es folgten nun jährlich neue Entdeckungen.
Balboa, ein kühner Mann, drang auf dem festen
Lande zu Fuß weiter, erreichte nach unsäglichen Schwierig¬
keiten die Westküste von Amerika und sah den großen Ocean
zuerst. 1513.
Die wichtigste Entdeckung auf dem festen Lande von
Amerika war die Entdeckung von Mexiko durch Ferdinand
Cortez. Von Velasquez, dem spanischen Statthalter auf
Cuba, beauftragt, Mexiko zu erobern, begab sich Cortez 1519
auf 11 Schiffen und mit 500 Soldaten, 100 Matrosen,
einigen Pferden und kleinen Kanonen nach Mexiko. Um sei¬
nen Leuten die Rückkehr abzuschneiden, verbrannte er seine
Schiffe nach der Landung und ging gerade auf die Hauptstadt
los. Der König von Mexiko, Montezuma, bat ihn durch meh¬
rere Gesandschaften, nicht weiter vorzudringen; aber vergebens.
Cortez zog die Einwohner der Orte, durch welche er kam, an
sich und betrat die Hauptstadt. Montezuma nahm ihn freund¬
lich auf und wieß ihm einen Palast zur Wohnung an, den
er sogleich befestigte. Dennoch nahm er den König gefangen
und zwang ihn, sich für einen Unterthan des Königs von
Spanien zu erklären. Ein ihm von dem feindseligen Velas¬
quez entgegengesandtes Heer schlug er und überredete die
Leute, in seine Dienste zu treten. Nach Mexiko zurückgekehrt,
fand er die Stadt im Aufruhr. Die Mexikaner griffen das