243. Rätsel. — 244 Das Märchen vom Nußknacker.
215
1*
243. Rätsel.
1
Weiß wie Kreide, leicht wie Flaum,
weich wie Seide, feucht wie Schaum.
—
Ich bin das kälteste Kleid
uud bin das wärmste zugleich;
bin unermeßlich weit,
doch wird kein Schneider dran reich.
Ihr wißt, nur Lenz und Sonne geben
den andern Blumen sonst das Leben;
uns hat in kalter Wintersnacht
der grimme Frost zur Welt gebracht.
Die Erde hat uns nicht gehegt,
kein Gärtner freundlich uns gepflegt.
Wir können kurze Zeit nur prangen;
denn wenn uns Licht und Wärme droht,
ist unsere Herrlichkeit vergangen —
wir alle weinen uns zu Tod.
Auch darf uns deine Hand nicht pflücken;
wir sterben, wenn uns Hände drücken.
3.
Duden.
Anhang.
244. Das Märchen vom Nußknacker.
Franz Graf von Pocci.
Zwei Knaben hatten im Walde Haselnüsse gepflückt,
saßen unter den Stauden und wollten die Nüsse essen.
Aber keiner hatte sein Messerlein bei sich, und mit den
Zähnen konnten sie sie nicht aufbeißen. Da jammerten sie
sehr und sagten: Ach, käme doch nur jemand, der uns unsere
Nüsse aufknacken wollte! Kaum gesagt, so kam ein kleines
Männlein durch den Wald einhergegangen. Aber wie sah