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Dieses Amt wollte nun Friedrich übernehmen. Er schickte
Boten an Maria Theresia und ließ ihr sagen, wenn sie ihm Schlesien
gebe, wolle er ihr gegen alle ihre Feinde helfen. Maria Theresia
wies aber Friedrichs Angebot zurück und wollte Schlesien für sich
behalten. Da dachte Friedrich: „Tust du's nicht willig, so brauch
ich Gewalt" und fing nun selber Krieg mit Maria Theresia an.
Es gab nacheinander drei Kriege, die man die Schlesischen Kriege
nennt; sie nehmen die Hälfte von Friedrichs Regierungszeit in
Anspruch.
6. Die Schlesischen Kriege. Als Maria Theresia Friedrichs
Anerbieten abgewiesen hatte, rückte dieser sofort mit einem Heer in
Schlesien ein, und der Krieg begann. Friedrich hatte gleich bei
seinem Regierungsantritt das Potsdamer Greuadierregiment auf¬
gelöst, dafür aber das preußische Heer um 10 000 Mann vermehrt.
Es war wohl geübt. Zum ersten Male standen preußische und
österreichische Truppen einander gegenüber. Bei Mollwitz war's.
Das preußische Fußvolk rückte in vier geschlossenen
Gliedern vor. Die Gewehre wurden geladen; die beiden
vorderen Reihen knieten und gaben Feuer, dann schossen die beiden
hinteren über diese weg. Das war den Österreichern neu; sie wichen
Zurück, und Friedrich behielt das schlesische Land.
Zwei Jahre später mußte Friedrich zum zweiten Male um
Schlesien kämpfen, aber auch diesmal trugen die Preußen in den
Schlachten bei Hohenfriedberg und Kesselsdorf herrliche Siege da¬
von, und Maria Theresia mußte Schlesien wieder als preußische
Provinz anerkennen.
Elf Jahre nach dem zweiten folgte der dritte Schlesische Krieg.
Dieser hat sieben Jahre gedauert, 1756—1763, und heißt deshalb
der Siebenjährige Krieg. Maria Theresias Gemahl
war inzwischen deutscher Kaiser geworden, und sie hoffte deshalb, jetzt
das schöne Schlesien wiederzugewinnen. Sie wagte aber nicht allein
gegen Friedrich zu kämpfen und schloß deshalb mit den Franzosen,
Russen und Schweden Bündniffe. Auch die Reichs-
truppen, die dem Beseht des Kaisers unterstanden, sollten ihr
in diesem Kriege Helsen.
Die gewaltigsten Kriegstaten waren in den Jahren 1757 und
1758. Im ersteren Jahre hatte Friedrich drei Niederlagen
durch Österreicher, Russen und Franzosen erlitten, und die Feinde
standen überall an den Grenzen seines Landes. Das mußte wieder aus¬
geglichen werden. Zuerst wandte er sich gegen dieFranzosen. Friedrich
stellte sein Heer bei Roßbach auf; es war am 5. November 1757. Der
Franzosen waren dreimal so viel als der Preußen; sie wollten des¬
halb das preußische Heer umzingeln, aber Friedrich beobachtete sie
genau vom Dach des Schlosses in Roßbach. Als sie so standen,
daß man sie am besten packen konnte, gab er Befehl zum Angriff.