Full text: Lesebuch für die Unterklassen der Volksschulen des Regierungsbezirkes Oberbayern

3. In der Schule. 
ein sauberes Gewand. Seine Haare sind gekämmt 
Gesicht und Hände rein gewaschen. Auf dem Rücken 
hat er ein Ränzchen. 
Was mag dies wohl enthalten? Sieh da, ruft 
der Bub, die Tafel mit dem feuchten Schwämmchen, 
das Büchlein hier mit allerliebsten Bildern und Ge— 
schichten, und die Schachtel, in der Griffel und Federn 
liegen! All das brauchen wir in der Schule 
Da sitzen wir still neben einander. Erst beten 
wir zum lieben Himmelvater. Dann heißt's „Ach— 
tung!“ Nun sind alle Augen auf den Lehrer ge— 
richtet. Wir rechnen mit Fingern, Kugeln und Münzen. 
Dann kommen die schönen Erzählungen vom lieben 
Gott — wie er die Welt erschuf — wie das Christ— 
kind zu uns kam — wie Jesus für uns litt und starb. 
Wir hören viel Schönes von den Blumen und Bäumen 
draußen im Garten und im Felde — von den Tier— 
lein groß und klein — von Wiese, Wald und Wasser. 
Auch wird von der Sonne, vom Mond und von den 
Sternlein gesprochen, die nachts in mein Bettchen 
scheinen. Mäuschenstill sitzen wir da und wünschen 
nur, daß kein Ende kommen möchte. 
Darauf wird gelesen und auf die Tafel und ins 
reinliche Heft geschrieben. Dazwischen turnen wir wie 
echte Soldaten. Zum Schlusse holt der Lehrer die 
Geige. Diese bringt uns die größte Freude; denn 
beim Singen vergessen wir Spiel und Mittagessen. 
Unser Lehrer hat uns lieb, und wir haben ihn 
gern, so gern wie Vater und Mutter.
	        
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