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139. Leb' mohl, du schüner Wald!
So scheiden wmir mit Sang und Klang: „Leb' mohl, du schöner
Wald, mit deinem kühlen Schatten, mit deinen grünen Malten, du
süßer Aufenthalt!“
Wir singen auf dem Heimweg noch ein Lied der Dankbarkeit:
„Lad' ein mie heut' uns wieder uuf Laubesduft und Lieder zur schünen
Maienzeit!·
Schaut hin! Von fern noch hört's der Wald in seiner Abendruh';
die Wipfel möcht' er neigen, er rauschet mit den Zuweigen. „Lebt wohl!“
ruft er uns zu.
J
Iv. Heo bst.
140. Der gute Herbst.
Der Frühling hat es angefangen, der Sommer hals vollbracht.
Seht mie mit seinen roten Wangen so mancher Apfel lacht.
Es kommt der Herbst mit reicher Gabe, er teilt ste frühlich aus
und geht dann, wie am Beltelstabe ein armer Mann, nach Haus.
Voll sind die Speicher nun und LCaden, daß uns nichts mehr gebricht,
Wir wallen ihn zu Gaste laden, er aber will es nicht.
Er will uns ahne Dank erfreuen, kammt immer wieder her.
Laßt uns das Gute drum ernruen, daun sind mir gut wie er.
141. Der Herbst.
Da steigt der Herbst frisch von den Bergen nieder. Und wie er
wandert durch den grünen Wald, gefällt's ihm nicht, daß überall das
Laub dieselbe Farbe hat. Er sagt: „Viel hübscher ist's rot und gelb,
das sieht sich lustig an.“ So spricht er, und gleich färbt der Wald
sich bunt.
Und wie der Herbst drauf durch den Garken geht und durch den
Weinberg, spricht er: „Was ist das? Der Sommen that so groß mit
Lesebuch III. 2. Aufl.
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