40. Die traurige Geschichte vom dummen Hänschen.
Löwenstein.
Hänschen will ein Tischler werden, ist zu schwer der Hobel;
Schorusteinfeger will er werden, doch das ist nicht nobel*);
Hänschen will ein Bergmann werden, mag sich doch nicht bücken;
Hänschen will ein Müller werden, doch die Säcke drücken;
Hänschen will ein Weber werden, doch das Garn zerreißt er.
Immel, wenn er kaum begonnen, jagt ihn fort der Meister.
Häuschen, Hänschen, denke dran,
Was aus dir noch werden kann!
Hänschen will ein Schlosser werden, sind zu heiß die Kohlen;
Hänschen will ein Schuster werden, sind zu hart die Sohlen;
Hänschen will ein Schneider werden, doch die Nadeln stechen;
Hänschen will ein Glaser werden, doch die Scheiben brechen;
Hänschen will Buchbinder werden, riecht zu sehr der Kleister;
Immet, wenn er kaum begonnen, jagt ihn fort der Meister.
6 Häuschen, Hänschen, denke dran,
Was aus dir noch werden kaun!
Hänschen hat noch viel begonnen, brachte nichts zu Ende;
Druber ist die Zeit verronnen, schwach sind seine Hände.
Hänschen ist nun Hans geworden, und er sitzt voll Sorgen,
o Hungert, bettelt, weint und klaget abends und am Morgen:
Ach warum uicht war ich Dummer in der Jugend fleißig?
Was ich immer auch beginne, dummer Hans nur heiß' ich.
Ach, nun glaub ich selbst daran,
Daß aus mir nichts werden kann!“
41. Lãed vom feinen Mdchen.
Gull.
Ich bin ein fein's Mädchen,
Kann drehen das Radchen,
RKann stricken die Maschen
Und flicken die Laschen;
Kann nädeln und putzen
Und fadeln und stutzen;
Kann singen und springen,
Kann braten und kochen
Das Pleiseh und die Knochen.
nobel — edel, fein.
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