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2. Und sprachen dann mit leichtem Sinn:
„Ei, laßt uns doch zum Walde hin!
Das Spielen ist der Tierlein Brauch;
Laßt spielen uns mit ihnen auch!“
3. Sie luden dann im Walde ein
Zum Spiel die Tiere, groß und klein;
Doch sprachen die: „Es thut uns leid!
Wir haben jetzo keine Zeit.“
Der Käfer brummte: „Das wär' schön,
Wollt' ich mit euch so müßig gehn!
Ich muß aus Gras ein Brücklein bau'n,
Dem alten ist nicht mehr zu trau'n.“
5. Am Ameishaufen schlichen sie
Ganz leis vorbei, ich weiß nicht wie,
Und liefen vor dem Bienlein schier,
Als wär' es gar ein giftig Tier.
6. Das Mäuslein sprach zu ihnen fein:
„Ich sammle für den Winter ein,“ —
„Und ich,“ das weiße Täubchen sprach,
„Zum Neste dürre Reiser trag'.“
7. Das Häschen winkte freundlich bloß:
„Ich könnte um die Welt nicht los;
Ihr seht, mein Schnäuzchen ist nicht rein.
Das muß im Fluß gewaschen sein.“
8. Und auch das Erdbeerblütchen sprach;
„Ich nütze diesen schönen Tag,
Zu reifen meine süße Frucht,
Die dann der arme Bettler sucht.“
). Da kam ein junger Hahn daher;
Sie riefen: „Liebster Monsieur! er,
Er hat doch wahrlich nichts zu thun
Und kann ein bißchen bei uns ruhn!“