Full text: Lesebuch für die Mittelklassen katholischer Volksschulen

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Sie läuft den Weg behende von Anfang bis zu Ende, er⸗ 
hellt und wärmt die ganze Well aus ihrem himmlischen Gezelt. 
Auf allen ihren Wegen ist lauter Glück und Segen, 
dann schließt sie freundlich ihre Bahn und lächelt uns noch 
einmal an — 
Jetzt geht sie klar und munter am Wendhimmel unter; 
hald ans des Morgenhimmels Thor steigt sie mit neuem Glanz 
empor. 
Drum wallet frohen Mutes, wie sie, und thuet Gutes! 
Dann schließt ihr frbhlich euren Lauf und steht frohlockend 
wieder auf. 
206. Der Mond. 
(Wilhelm Curtman.) 
Wenn es völlig Nacht geworden ist, erscheinen die Sterne 
am Himmel, zuweilen auch der Mond. Dieser macht es gerade 
wie die Sonne, er geht n Osten auf, steigt dann nach Süden 
die Höhe und gehl im Westen wieder unter. Sein Schein 
ist aber viel matter als der Sonnenschein, man kann dabei 
nicht lesen und sieht auch nicht in die Ferne. Auch ist der 
Moͤnd nicht immer rund, sondern bisweilen nur halbrund, ja 
MNanchmal so schmal wie eine Sichel. Wenn es Vollmond ist, 
bunt ihr ihn am besten betrachten. Vielleicht seht ihr dann 
auch ein Männchen darin mit einer Last Holz auf dem Rücken. 
Auch der Mond kann von den Wolken verdeckt werden; dann 
glaͤnzt bisweilen der Rand der Wolken wie Schnee. 
207. Das Lied vom Monde. 
Goffmann v. Fallersleben.) 
1. Wer hat die schönsten Schäfchen? 
Die t e goldne Mond, 
der buter sern Bäumen 
am Himmel drüben wöhnt. 
. Er kommt am späten Abend, 
wenn alles schlafen will, 
hervon aus seinem Hause 
um Himmel leis und still. 
3. Dann weidet er die Schäfchen 
auf seiner blauen Flur, 
denn all die weißen Sterne 
sind seine Schäfchen nur.
	        
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