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Hand auf und sättigest alles, was lebet, mit Wohlge⸗
fallen. Herr Gott, himmlischer Vater, segne uns und
diese deine Gaben, die wir von deiner milden Güte
zu uns nehmen, durch Jesum Christum, unsern Herrn.
Amen.
Komm, Herr Jesu, sei unser Gast,
Und segne, was du bescheret hast.
Nach Tisch.
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine
Guͤle waͤhret ewiglich; der allem Fleische Speise gibt, der
dem Vieh sein Futler gibt, den jungen Raben, die ihn
anrufen. Er hal nicht Lust an der Stärke des Rosses,
noch Gefallen an jemandes Beinen. Der Herr hat Ge—
fallen an denen, die ihn fürchten und auf seine Güte
allen. Wir danken dir, Herr Gott, himmlischer Vater,
durch Jesum Christum, unsern Herrn, füt alle deine Wohl—
that, der du lebest und regierest in Ewigkeit. Amen.
23. Die neueste Mode.
Ein Bauersmann war am Marktkage zur Stadt ge—
kommen und in ein Gasthaus gegangen, um dort das
Mittagsbrot zu essen. Er wurde in das Speisezimmer an
einen Tisch gewiesen, an welchem schon eine zahlreiche Ge—
sellschaft faß Ehe der Landmann sich setzte, faltete er
seine Hände, neigte sein Haupt und betete leise für sich.
Roch hatte er nicht geendet, als er von seinem Nachbarn
zur Linken mit den Worten unterbrochen wurde: „Setz Er
sich; das ist ja eine längst vergessene alte Mode, bei Tisch
zu beten.“ — So,« erwiderte der Bauer, „da sind meine
Schweine nach der neuesten Mode: die fressen auch, und
beten nicht.⸗
24 Vritz Oberlin.
Pine Buuerin bot in Strabburg Eier zum Ver-
Lauf aus Zwei muthwillige Knaben rannten an den