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Korb, stieben ihn um und liefen mit Lachen davon. 
EFritz Oberlin sah diesen bösen Streiob der beiden Kna- 
ben. behnell lief er nach Hause, holte seine Spar- 
buehse und sebuttelte all sein Geld in die Schurze der 
Bauerin. Dann ging er sehnell davon, und die Bäue 
rin Konnte ihm nicht einmal danken. 
Ein anderes Mal ging er bei einer Trödlerin 
(dieé mit alten Sachen handelt) vorüber. Dine arme 
Frau bandelte um ein altes Kleidungsstück; es fehl 
ten ihr nur noch zwei Groseben an dem Gelde, das 
die Trödlerin forderte. Da sie die zwei Grosehen 
nicht batte, konnte lie das Kleid nicht Laufen und 
ging betrüubt weg. Lritæz hatte bei dem Handel zu- 
gesehen und auf das Meggehen der armen HFrau ge- 
artet. Jetazt ging er sehnell zur Trödlerin, drückte 
ihr die z2wei Groseben in die Hand und lagte leise 
zu ihr: „Ruft die arme Frau zurüek, und labt ihr 
den Rock.“ Er aber ging eilends davon. 
25. Unser täglich Brot gib uns heute. 
Es war einmal eine arme Frau, die lag krank und 
sagke zu ihren beiden Kindern: „Draußen in der Küche steht 
ein Topf mit kalter Milch; aber das Brot müßt ihr euch 
heute dazu denken. Gehet aber in die Erdbeeren, und 
wenn ihr welche findet, so verkaufet sie, und das Geld 
nehmet und kaufet Brot dafür. 
Da gingen die beiden Kinder in die Küche und tranken 
die Milch, und als sie getrunken hatten, nahmen sie zwei 
grün glasierte Wasserkrüglein, die hatten enge Hälse und 
weite Bäuche, und wanderten damit hinaus vor die Stadt. 
Daselbst fanden sie drei andere Knaben, die gingen barfuß. 
Zu denen sagten sie: „Nehmet uns mit; wir wissen nicht, 
wo es Erdbeeren gibt. Aber die bösen Buben antworte— 
ten: „Droben in Simpelheim auf dem Nußbaume,« und 
liefen weiler, als man sie sehen konnte. Darüber wurden 
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