fullscreen: Lesebuch für die Mittelklassen der Volksschulen

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10. Gelegenheit macht Diebe. 
11. Die Katze läßt das Mausen nicht. 
12. Scham hindert Schande. 
13. Gott hilft dem Fleißigen. 
14. Wahrheit bedarf keiner Ränke. 
15. Der Gerechte erbarnit sich des Viehes. 
15. Das Vergissmeinnicht. 
Als der Herr Himmel und Erde erschaffen hatte 
und alles, was auf Erden ist, da gab er auch den 
Pflanzen Namen. Es kamen Blumen von mancherlei 
Art, die der Herr bedeutungsvoll und sinnig nach 
ihren Farben benannte. „Aber,“ fügte der liebe Gott 
hinzu, „gedenket des Namens, den euch der Herr, 
euer Gott, gegeben hat!“ 
Siehe! bald darauf kam ein Blümlein, angethan 
mit der Farbe des Himmels, bläulich schimmernd und 
gelb, und fragte: „Herr, wie hast du mich genannt? 
Ich habe meinen Namen vergessen.“ Und der Herr 
sprach: „Vergissmeinnicht!“ 
Da schämte sich das Blümlein und zog sich zurück 
an den stillen Bach, an das dunkle Gebüsch zur Ein¬ 
samkeit und trauerte. — Jedem Menschenkinde aber 
ruft es zu, indem es gen Himmel blickt: „Vergiss¬ 
meinnicht ! “ (A. cosmar.) 
16. Das Erwachen der Blumen. 
Bei der Rückkehr des Frühlings erwacht auch 
wieder die Erde, und die Blumen, gross und klein, 
kommen aus ihr hervor. 
Die Märzblümchen können gar nicht erwarten, 
bis der Winter recht fort ist, sondern schlüpfen mit 
ihren weissen Glöckchen zwischen dem Schnee heraus 
und läuten den Frühling ein. Daher heissen sie auch
	        
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