O weh, die süße Hülle barg den Todeskeim
Es schwebt die Galle mitten in dem Honigseim.
Die Welt ist außen lieblich, weiß und grun und roth,
Und innen schwarzer Farbe, finster wie der Tod.
Wen sie zur Sünde führte, der suche Trost und Huld,
Er wird um kleine Buße frei von großer Schuld.
Erwägt's und seid, ihr Ritter, eurer Pflicht bereit!
Ihr tragt die lichten Helme und geht im Panzerkleid
Und führt die festen Schilde und ein geweihtes Schwert.
Wollte Gott, ich wäre des hohen Sieges werth!
Dann wollt' ich armer Mann verdienen reichen Sold;
Nicht Hufen Landes mein ich, noch der Fürsten Gold;
Dann trüg' ich selbst die Krone einst im Engelheer,
Die könnte wol ein Söldner erwerben mit dem Speer
Dürft' ich die liebe Reise vollführen über See,
So wollt' ich singen: Wol, o wol! und nimmermehr: o weh!
Nimmermehr o weh!“ Storck)
Morgengebet.
Mit Segen laß mich heut' erstehin, Jung als Mensch, als Gott so alt,
Herr Gott, in deinem Schutze gehn Demüthig vor dem Esel und dem
Und reiten, wohinaus mein Weg sich Rinde
kehre; Und doch mit himmlisch treuem
Herr Christ, an mir gib an den Sorgen
Tag, Hielt dich Gabriel geborgen
Was deiner Güte Kraft vermag Vor Gefahren mannichfalt.
Und steh' mir bei zu deiner Mutter So schütz auch mich, daß man nicht
Ehre, falsch mich finde,
Wie ihr der Engel half, der gute, Noch gegen deine Liebe falt.
Und dir, der in der Krippe ruhte, (Simrock)
10. Hans Sachs
(1494 bis 1576.)
Die wittenbergisch Nachtigall,
So man jetzt höret überull.
(1523.)
Wach auf, es nahet gen dem Tag, Die Nacht neigt sich gen Occi—
Ich hör' singen im grünen Hag dent,
Ein wonnigliche Nachtigall, Der Tag geht auf von Orient,
Ihr Stimm' durchklinget Berg und Die rothrünstige Morgenröth
Thal; Her durch die trüben Wolken geht,
E—