Full text: Fünf Bücher deutscher Lieder und Gedichte

Lied und Liederartiges; Lebensgenuß. 
Der Tod. 
Gestern, Brüder, könnt ihr's glauben? 
Gestern, bei dem Saft der Trauben, 
GBildet euch mein Schrecken ein!) 
Kam der Tod zu mir herein. 
Drohend schwang er seine Hippe, 
Drohend sprach das Furchtgerippe: 
Fort, du theurer Bacchusknecht! 
Fort! du hast genug gezecht! 
Lieber Tod, sprach ich mit Thränen, 
Solltest du nach mir dich sehnen? 
Sieh, da stehet Wein für dich! 
Lieber Tod, verschone mich! 
Lächelnd greift er nach dem Glase; 
Lächelnd macht er's auf der Base, 
Auf der Pest, Gesundheit leer: 
Lächelnd setzt er's wieder her. 
Fröhlich glaub' ich mich befreiet, 
Als er schnell sein Drohn erneuet: 
Narre, für dein Gläschen Wein 
Denkst du, spricht er, los zu sein? 
Tod, bat ich, ich möcht' auf Erden 
Gern ein Medieiner werden. 
Laß mich: ich verspreche bir 
Meine Kranken halb dafür!
	        
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