Full text: Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (Teil 5)

Aus der Geschichte der Neuzeit. 
Allgemeine Übersicht bis 1648. 
Die Einheit der abendländischen Kirche hört auf, von der 
römisch-katholischen Welt lösen sich evangelische Sonderkirchen und er¬ 
ringen nach schweren Kämpfen eine gesicherte Stellung. 
Die romanischen Nationen, auch die slawischen, soweit sie in Be¬ 
tracht kommen, bleiben der Römischen Kirche treu; in den germanischen 
wendet sich die Mehrheit der Bevölkerung der Reformation zu. 
Das europäische Staatensystem wird neu geordnet; es entstehen 
selbständige Staaten in den Niederlanden und der Schweizer Eid¬ 
genossenschaft. Die Mitte Europas, das Deutsche Reich, wird 
politisch vollends zergliedert (800 Jahre nach dem Teilungsvertrag 
zu Verdun, 400 Jahre nach dem Tode Friedrichs II.), es ist als Ganzes 
völlig ohnmächtig und steht unter dem fast ausschlaggebenden Einflüsse 
des Auslandes. 
Die beiden Weltreiche, das spanische und das osmanische, 
untereinander verfeindet, scheinen im Anfang des 16. Jahrhunderts die 
Selbständigkeit Europas zu bedrohen, in der zweiten Hälfte aber wird 
der türkischen Ausdehnung durch die Verteidigung von Malta und die 
Seeschlacht von Lepanto (1571) eine Grenze gezogen, die spanische 
Monarchie erschöpft ihre Macht im Religionskampfe; das Jahr 1588, der 
Untergang der Armada, kann als der Wendepunkt ihrer Geschichte 
betrachtet werden. 
Der Welthandel verläßt in dieser Periode die alten Wege, die 
Mittelmeerhäfen Europas geben ihre Bedeutung an die atlantischen 
ab, Venedig steht schon hinter Antwerpen, mt 17. Jahrhundert weit hinter 
Amsterdam zurück. 
Das Zeitalter der Reformation. 
1517—1555. 
Allgemeine Übersicht. 
In den meisten Ländern des Abendlandes entstehen protestantische Ge¬ 
meinden und Kirchen, die sich in Lehre und Ordnung des Gottesdienstes 
und des Gemeindelebens mehr oder weniger eng an das Vorbild der von 
Luther, Zwingli und Calvin gegründeten Gemeinden anschließen. 
Der Humanismus tritt zurück; der Ausgestaltung seiner Ideale 
ist der mit Leidenschaft geführte religiöse Kampf nicht günstig. War der 
Humanismus eine Bildung für die höheren Schichten der Gesellschaft, so 
fördert die kirchliche Bewegung die Volksbildung; die von den 
Pfeifer, Geschichte V. (K.) 12
	        
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