fullscreen: Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden (Teil 2)

III. Frankreich, England und Skandinavien im 16. Jh. 
155 
Interesse; die große Mehrheit des Volkes war ihr abgeneigt 
Zu den Führern des hugenottischen Adels gehörten Anton von 
Bourbon, der Gatte der Erbin von Bearn und Navarra Johanna 
d’Albret, Graf Kaspar Coligny und der Herzog von Sully. 
Die Könige Franz I. (1515 — 47) und Heinrich II. (1547—59), 
Yerbündete der deutschen Protestanten, ' vertolglen die fran¬ 
zösischen Ketzer grausam. Trotzdem wuchs ihre Zahl be¬ 
trächtlich. 
Auf Heinrich II. folgte sein und der Katharina von Medici. 
der Nichte Clemens’ VII., ältester So^^r^zIL^^9—60). 
jung, schwächlich an Geist und Körper. Da wurden die streng¬ 
katholischen Gebrüder Guisa«. Herzog Franz und Karl, Kardinal- 
Erzbischof von Reims, deren Nichte Maria Stuart, Königin von 
Schottland, des Königs Gemahlin war, die mächtigsten Männer. 
Doch als nach Franzens Tode sein Bruder, der 10 jährige 
Karl IX., zur Regierung kam, gelang es seiner ehrsüchtigen 
Mutter sich der Regentschaft zu bemächtigen. Um gegen die 
Guises einen Rückhalt zu haben, suchte und fand sie Anlehnung 
an die hugenottische Adelspartei. 
Da wurde ein von Franz von Guise unter den Hugenotten 
eines kleinen Ortes angerichtetes Blutbad das Zeichen zu den ver¬ 
heerenden Hugenottenkriegen von 1562 — 98. Nach drei Kriegen 
wurde den Hugenotten (1570) Duldung zugesichert; Colignvs 
Einfluß am Hofe war seitdem im Wachsen. Deshalb und weil 
Coligny Karl IX. zu einem Kriege gegen Spanien zu treiben 
suchte, den sie fürchtete, schloß Katharina einen Bund mit 
ihren früheren Gegnern, den Guises. Als ein auf ihre Veranlas¬ 
sung unternommener Mordanschlag auf Coligny mißlang, faßten 
Katharina, ihr jüngerer Sohn Heinrich und die Guises, aus 
Angst vor der Rache der Hugenotten, den Plan eines Massen¬ 
mordes, zu dem sie auch des Königs Zustimmung zu erlangen 
wußten. Er wurde bei der Vermählungsfeier der jüngsten 
Tochter Katharinens Margarete mit Heinrich von Bourbon- 
Navarra, dem Sohne Antons, ins Werk gesetzt; das ist die 
Pariser Biuthochzeit oder Bartholomäusnacht 23./24. August 
1572. In Paris wurden wenigstens 2000. darunter Coligny. in 
den Provinzen etwa 30000 hingemordet.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.