Full text: Lesebuch für die obere Klasse der Katholischen Elementarschulen in dem Herzogthume Schlesien und der Grafschaft Glaz

beizuwohnen. *) Die ganze Armee bestehet aus dreierlet 
Truppen: Infanterie, Kavallerie, und Artillerie. Die 
Infanterie oder das Fußvolk ist in Regimenter, jedes Re— 
giment in Bataillone, jedes Bataillon in Kompagnien ge⸗ 
theilt; die Kavallerie eben so in Regimenter, Schwadro⸗ 
nen, und Kompagnien. Infanterie und Kavallerie beste⸗ 
hen aus Truppen von verschiedener Ausruͤstung und Be⸗ 
stimmung, nehmlich die Infanterie aus Grenadiren, Mus⸗ 
ketiren, und Fuͤfiliren (leichte Infanterie); die Kavallerie 
aus Cuͤrassiren (schweren Reutern), Dragonern (leichten 
Reutern), und Husaren, den leichtesten, zu welchen auch 
die Bosniaken gerechnet werden koͤnnen. Die Artillerie be⸗ 
steht aus Kanonieren und Bombardieren zur Bedienung des 
groben Geschuͤtzes, wird auf gleiche Art abgetheilt, und ist 
zum Theil beritten, das heißt, es giebt auch Artilleristen 
zu Pferde,. Unter Artillerie versteht man auch oft das grobe 
Geschuͤtz selbst, als Kanonen, Haubitzen, und Moͤrser, aus 
welchen die Bomben geworfen werden. Zur Armee gehoͤ⸗ 
ren noch Ingenieure, Mineure ꝛc. Ausserdem muͤssen zum 
Schutz gegen feindliche Cinfaͤlle, und zur Aufbewahrung 
der Kriegsgeraͤrhe, Festungen nebst Zeughaͤusern, Maga⸗ 
zinen, Kriegsschulen, und andere Anstalten unterhalten 
werden. Im Kriege folgen der Armee noch; der Train 
oder das Fuhrwesen fuͤr Proviant und Munition, und die 
Bagage, die Feldlazarethe, die Feldbaͤckereien. Der 
Preussische Staat unterhaͤlt eine Armee von beinahe 250000 
Mann. Da nun der Unterhalt eines einzigen Infanteri⸗ 
sten im Durchschnitte jaͤhrlich uͤber 30 Rthl., und eines Ka— 
valleristen uͤber 125 Rthl. im Frieden; im Kriege aber we⸗ 
nigstens dreima! so hoch gerechnet werden muß, so koͤnnt 
ihr 
Ihr habt, meine lieben Kinder, aus der 75sten moralischen 
Erzaͤhlung gelernt, · daß auch“ ein Soldat in seinem Stande, 
wenn er seine Schuldigkeit thut, froh und vergnuͤgt leben koͤnne.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.