Ins Mittelalter. 
1. Chlodwig; 481-511. 
a. Begründung des Frankenreiches. Auf den Trümmern des unter- 
gegangenen weströmischen Reiches gründeten allein die Franken eine 
dauernde Herrschaft. Sie zerfielen in satische und ripuarische 
(d. h. User-) Franken; jene wohnten im nordöstlichen Gallien, zwischen 
Maas und Somme, diese zu beiden Seiten des Niederrheins. Alle 
Franken waren gebuchtete Jmejjei:; Panzer und Helm wurden nur von 
wenigen getragen; ihreTewuffnung bestand vor allem aus der zwei- 
schneidigen Streitart und dem mit Widerhaken versehenen Wurfspieße. 
Von ihren Feinden wurden die Franken als die treulosesten und grau- 
samsten aller Menschen bezeichnet. Ihre Könige trugen als Schmuck das 
unbeschorne, frei um die Schultern wallende Haar. Noch waren sie Heiden 
von ungezähmter Wildheit. Der König Childerich, den die salischen 
Franken wegen seiner Tatenlosigkeit vertrieben, floh zu dem Könige der 
Thüringer. Trotzdem ihn dieser gastfrei aufnahm, entführte ihm Childerich 
sein Weib, die den Chlodwig (Ludwig) gebar. Dieser wurde 
der Gründer des Frankenreiches. 'Als 15jähriger Jüngling folgte er 
seinem Vater in der Regierung. Er mußte die Herrschaft über das 481 
kleine Gebiet der salischen Franken noch mit mehreren Stammesfürsten 
teilen; der Mittelpunkt seiner Herrschaft war Tournay (fpr. Turnä) an 
der Schelde. Aber dem thatendurstigen Jünglinge war das väterliche 
f>e viel zu klein. Zunächst brachte er alle salischen Franken unter seine 
Herrschaft; mit ihnen begann er die Eroberung Galliens. (486.) 
Nach dem Untergange des Römerreiches hatte sich an der Seine 
(fpr. ßän) und Loire (spr. Loar) noch ein Rest der Provinz Gallien ge- 
halten, über den der Statthalter Syagrius selbständig gebot. Nach 
deutscher Sitte forderte Chlodwig denselben auf, Ort und jeit der Schlacht 
zu bestimmen. Bei Soissons (spr. ßoaßong), nordöstlich von Paris, 
wurde Syagrius geschlagen und floh zum Könige der Westgoten, der ihn 
treulos dem Chlodwig auslieferte. Dieser ließ 'ihn hinrichten und nahm 
das Land bis zur Loire in Besitz. Seinen Herrschersitz verlegte Chlodwig 
jetzt nach Soissons, bald daraus nach Paris. 
b. Krieg gegen Alemannen, Burgunder und Westgoten. Im süd¬ 
östlichen Gallien lag damals das Königreich Burgund; über dasselbe 
Hosfmeyer und Hering, Hülssbuch II. 5. Aufl. 1
	        
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