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sie stets um ihre Meinung. Sie begleitete den Kurfürsten auf seinen
Reisen, ja sogar auf seinen Kriegszügen. Sie sagte: „Ich will lieber
alles Ungemach erdulden, als von meinem Herrn getrennt sein."
Durch den Tod ihres ersten Söhnchens wurde Luise Henriette in
tiefe Trauer versetzt. Sie suchte und fand Trost im Worte Gottes.
An ihrem schönen
Liede: Jesus,
meine Zuversicht
— erquicken sich
noch heute die
durch den Tod
ihrer Lieben Be¬
trübten.
Ihren Unter¬
tanen war die
Kurfürstin eine
mildtätige Mut¬
ter. Besonders
sorgte sie für die
Armen und Wai¬
sen. Ans eigenen
Ersparnissen
gründete sie ein
großes Waisen¬
haus zu Oranien¬
burg. 212.
Das Volk
liebte und verehrte
die edle Fürstin.
Ihr Bildnis be¬
fand sich in den
Hütten der ärm¬
sten Leute. Leider
starb sie schon in Kurfürstin Luise Henriette,
ihrem vierzigsten
Lebensjahre. Das ganze Land trauerte mit dem Kurfürsten. Luise
fehlte ihm jetzt überall. Oft stand er vor ihrem Bilde und sprach:
„Luise, wie vermisse ich dich und deinen guten Rat!"
6. König Friedrich I. (1688—1713).
Wahlspruch: „Jedem das Seines
Aus den Großen Kurfürsten folgte sein Sohn Friedrich, welcher
13 Jahre lang unter bem Namen Kurfürst Friedrich in. und 12 Jahre
als König Friedrich I. in Preußen regiert hat. Er hat zu dem Ansehen,
das der Große Kurfürst dem Staate erworben, den Titel gefügt.
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