V Pyramiden, vor etwa ^500 Iahren erbaut; davor die große Sphinx.
Jm dem lltertume.
1. Ägypten.
1. Das reich gesegnete Land. Ägyptens im nordöstlichen Afrika
war die Kornkammer des Orients und ein Wunderland von alters her.
Es ist gleichsam ein Geschenk des Nilflusses, der das 2—5 Meilen breite
Tal zwischen den libyschen Felsoämmen und dem kahlen Bergsaume am
Roten Meer den wandernden Sandwolken der Wüste abgerungen hat.
Selten befeuchtet Regen das Land, aber aus dem Strome steigt der Segen.
Zur Zeit der tropischen Regengüsse und der Schneeschmelze auf den Hoch-
gebirgen Afrikas schwillt der Nil vom Juli bis zum September an. Dann
werden die Dämme geöffnet und die Fluten in die Kanäle geleitet, die,
als Adern der Fruchtbarkeit, das Wasser auch in entferntere Gegenden
führen. Das Land verwandelt sich nun in einen See, aus dem die höher
gelegenen Punkte wie Inseln ragen. Vom Oktober ab tritt der Nil lang-
sam in sein Bett zurück und hinterläßt einen fetten Schlamm, in dem die
Gewächse ein üppiges und rasches Gedeihen entfalten. Nach der Ernte
verwandelt sich der Boden von der Sonnenglut in roten Staub. Das
wunderbare Land ist nacheinander ein Meer von Süßwasser, dann von
Blumen und Früchten und zuletzt von Staub.
1) Der fettgedruckte Buchstabe deutet die betonte Silbe an. Ist nichts an¬
gedeutet, so liegt der Hauptton auf der ersten ©ilbe.
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