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des verdunkelten Zimmers oder zur größeren Überraschung der Zuschauer von einem durch¬ 
sichtigen Vorhänge ausgesangen. 
b) Zur Erzeugung der Nebel- oder Wandelbilder sind zwei Zauberlaternen nötig. 
Diese werden so aufgestellt, daß ihre Beleuchtungskreise sich decken. Die Linse der zweiten 
Laterne öffnet man allmählich und läßt so das von ihr erzeugte Bild auf das der ersten 
Laterne fallen. Das Bild der ersten Laterne aber läßt man durch allmähliches Verdecken 
der Linse langsam verschwinden. So tritt nach und nach das Bild der zweiten Laterne 
klar und deutlich hervor. Auf diese Weise führt man z. B. die Verwandlung einer 
Sommerlandschaft in eine Winterlandschaft vor. Das dabei gewöhnlich eintretende 
Schneien wird durch eine Laterne hervorgebracht, in die statt des Bildes ein vielfach 
durchstochener Papierbogen gesteckt ist. Wird dieser langsam aufwärts gezogen, so bewegen 
sich die lichten Punkte auf dem Vorhänge abwärts und stellen so den Schneefall dar. 
89. Verlegung äer LicbMraKlen. Wenn man eine dreikantige Glassäule 
(Prisma) in einem Zimmer in passender Weise gegen das Sonnenlicht hält, so entsteht 
an der gegenüber liegenden Wand ein buntes Farbenbild. (S. Fig. 45.) In diesem unter¬ 
scheidet man folgende sieben 
Farben: Rot, Orange, Gelb, 
Grün, Hellblau, Dunkelblau 
(Indigo) und Violett. Dieses 
Bild ist dadurch hervorge¬ 
rufen, daß die Sonnen¬ 
strahlen im Prisma zwei¬ 
mal (beim Ein- und beim 
Austritt) gebrochen werden. 
Wird das Sonnenlicht 
durch ein Prisma ge¬ 
brochen, so wird es in 
seine sieben Farben 
zerlegt. Die weiße Farbe 
des Sonnenlichts ist also 
keine einfache, sondern eine 
zusammengesetzte. Die einzelnen Farben haben verschiedene Brechbarkeit; am schwächsten 
wird der rote, am stärksten der violette Strahl gebrochen. So erklärt es sich, daß 
die im Prisma gebrochenen Strahlen auseinander laufen und vom Auge einzeln 
unterschieden werden können. 
90. Kegenbogen. a) Dieselben Farben, in die das weiße Sonnenlicht 
durch das Prisma zerlegt wird, erkennen wir auch im Regenbogen wieder; denn 
auch er ist durch die Zerlegung des Sonnenlichts in die einzelnen Farben entstanden. 
Wie dies geschehen ist, davon können wir uns am besten eine Vorstellung machen, 
wenn wir uns an das Funkeln der Tautropfen erinnern. Dieses Funkeln entsteht 
nämlich dadurch, daß die Sonnenstrahlen in den Tautropfen ähnlich wie in einem 
Prisma gebrochen und so in ihre einzelnen Farben zerlegt werden. Einige Tropfen 
strahlen rot, andere grün, andere blau, andere gelb usw. Statt der Tautropfen 
haben wir beim Regenbogen die Regentropfen einer Wolke vor uns. Die Sonnen¬ 
strahlen werden in jedem Tropfen zweimal gebrochen. Die erste Brechung geschieht 
bei ihrem Eintritte in den Tropfen. Die gebrochenen Strahlen werden hierauf von 
der Hinterwand des Tropfens zurückgeworfen und beim Austritte aus dem Tropfen 
abermals gebrochen, wodurch sie endlich in unser Auge gelangen. Der Regenbogen
	        
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