Full text: [Th. 2, [Schülerbd.]] (Th. 2)

Don 1096 bis 1500 n. Chr. 
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Unterhalt und dem der sechzig Reiter, die er für den Idntglicheü 
Kriegsdienst zu stellen hatte, ei» Drittheil der Einkünfte erhielt. 
Unter einem jeden Jarl standen wieder mehrere Herser, die ei» 
Lehen von zwanzig Mark bekamen, wovon sie zwanzig Kriegsleute 
ernähren mußten. Außerdem sorgte Harald für die innere Sicher¬ 
heit seines Landes, beförderte den Handel und hielt die untenvor- 
fenen Stammfürsten so im Gehorsame, daß viele mir ihren 
Stammgenossen über die fefe in daö rauhe Island zogen. Einer 
seiner Nachfolger OlavTrigwäson führte mit Gewalt und nicht 
ohne Grausamkeit das Christenthum ein; indeß verflossen noch 
mehr als hundert Jahre, ehe das ganze Land dasselbe annahm« 
Einführung des Ackerbaues und der Schreibekunst, Milderung der 
rohen kriegerischen Sitten und Entstehung der verschiedene» Stande 
der bürgerlichen Gesellschaft waren hier, wie überall, die Folgen 
dieser Bekehrung. Um eben diese Zeit kam Norwegen mehrmals 
in Gefahr, dem dänischen Reiche einverleibt zu werden. Allein 
Magnus I., ein Sohn Olav's H., bemächtigte sich wieder deS 
Thrones von Norwegen, und er sowohl, als sein Verwandter und 
Nachfolger Harald III. behauptete denselben mit vieler Tapfer¬ 
keit und vererbte ihn auf seine Nachkomme». Im zwölften Jahr¬ 
hundert schwächten Theilungen, Parteiungen und Unruhen den 
Staat und verschafften der Geistlichkeit und dem Adel das Ueber- 
gewicht. Erst unter Hakvn VI. wurde ganz Norwegen wieder 
vereinigt, und sogar Island und Grönland erworben; aber mit 
Hakon VH. starb der Mannsstamm Harald Haarfagers aus 
(1519). Die Reichsstande wählten nun seine» Tochtersohn Mag¬ 
nus Smek, König von Schweden, der dieses Reich seinem 
Sohne Hakon VIH. (1544) überließ. Von diesem kam die Re¬ 
gierung an seinen Sohn Olav IV., König von Dänemark, dessen 
Mutter Margaretha nach seinem Tode beide Kronen verei¬ 
nigte (1587). 
Mißvergnügte über Harald's 1. Herrschsucht wanderte» nach 
Island aus und bildeten einen Freistaat, welcher gegen vier¬ 
hundert Jahre fortbestand und dessen Oberhaupt Lag man (Gesetz- 
maN», Richter) hieß. Seitdem das Christenthum auf der Insel ver¬ 
breitet war (Jsleif, der zu Erfurt studirl hatte, > wurde m»
	        
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