Full text: Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen

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könig und ließen sich die fränkische Herrschaft und die christ¬ 
liche Taufe gefallen. 
3. Der Krieg gegen die Langobarden. — 
Einen zweiten Krieg führte Karl gegen die Langobard en 
in Italien. Mit einem wohlgerüsteten, stattlichen Heere 
überstieg er die beschneiten Alpen. Den Langobardenkönig 
aber befiel große Angst, als der gewaltige Held gegen seine 
Hauptstadt heranzog. Er bestieg den höchsten Tnrm und 
schaute weithin nach der Ankunft des Feindes. Bald zeigte 
sich in der Ferne das große Frankenheer wie eine finstere 
Wolke, die den hellen Tag beschattete. Als sie sich näherte, 
sah man den eisernen Karl in einem Eisenhelm, in eisernen 
Schienen, eisernem Panzer um die breite Brust, eine eiserne 
Lanze hoch in der Linken und das mächtige nie bezwungene 
Schwert in der Rechten. Auch sein Schild war ganz aus 
Eisen und selbst sein Streitroß schien von Eisen zu sein. 
Fast ebenso war auch sein Heer gerüstet. Die Straße, das 
ganze Feld war mit eisernen Männern bedeckt und die 
Schwerter blitzten in der Sonne. Wie hätte der Lango¬ 
bardenkönig einem solchen Feinde widerstehen können? Karl 
eroberte seine Hauptstadt, setzte ihn ab und vereinigte das 
langobardische Reich mit dem fränkischen. 
4. Karls Zug nach Spanien. — Auch gegen 
die Araber, welche in Spanien ein mächtiges Reich ge¬ 
gründet hatten, zog Karl zu Felde und entriß ihnen das 
Land nördlich vom Evrostrome. Als er aber ans dem sieg¬ 
reichen Kriege wieder heimzog, wurde sein Heer in einem 
engen Gebirgsthale plötzlich von Feinden überfallen und viele 
seiner Krieger niedergehauen. Hier fiel auch sein edler Held 
Roland. Von vier Speeren zum Tode verwundet, nahm 
er sein herrliches, leuchtendes Schwert und schlug aus allen 
Kräften auf einen Marmorstein, denn er wollte es lieber 
zertrümmern, als den Arabern überliefern. Aber das Schwert 
spaltete den Stein und zerbrach doch nicht. Alsdann er¬ 
griff er sein Hont und stieß mit solcher Kraft hinein, daß 
es zersprang und die Adern an seinem Halse zerrissen. König 
Karl, der schon weit voraus war, vernahm den gewaltigen 
Schall und kehrte um; aber er fand den Helden tot da¬ 
liegen und beweinte ihn bitterlich.
	        
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