Full text: Bilder aus der mittleren Geschichte (Th. 2)

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Papst zu züchtigen. Nach dreitägiger Belagerung eroberte 
er Rom, der Papst mußte flüchten und fand eine Zuflucht 
bei einem normannischen Herzog; ein Jahr darauf starb er 
in Salerno. Heinrichs mächtigster Gegner war nun tot, 
aber deshalb sollte er doch nicht zu Ruhe uud Frieden 
kommen. Aufgereizt durch Gregors Nachfolger, empörten 
sich seine eigenen Söhne, Konrad und Heinrich, gegen 
ihn. Das war freilich das schlimmste Leid, das den König 
treffen konnte. Den ältesten Sohn K o n r a d ereilte zwar 
bald die gerechte Strafe; vom Vater verstoßen starb er ein¬ 
sam, von Gewissensbissen gepeinigt, auf feiner Burg. H einrich 
fing feine Empörung so schlau an, daß es ihm gelang, sich 
zum König ausrufen zu lassen und seinen Vater gefangen 
zu nehmen. Der unglückliche Kaiser entkam jedoch der Ge¬ 
fangenschaft und versuchte, unterstützt von den wackeren Bürgern 
der Stadt Köln, gegen seinen ungeratenen Sohn zn Felde 
zn ziehen. Bei den Vorbereitungen zum Kriege überraschte 
deu von Unglück und Kummer gebeugten Kaiser der Tod. 
Es dauerte fünf Jahre, bis man Heinrich den Vierten feier¬ 
lich und mit allen Ehren in der Kaisergruft zu Speier 
bestattete. 
Der Kreuzzug ins heilige Land. 
Seit den: vierten Jahrhundert herrschte unter den Völ¬ 
kern des Abendlands die fromme Sitte, hin und wieder 
Wallfahrten nach dem Morgenlande zu unternehmen, 
um an den heiligen Stätten Palästinas, wo Jesus Christus 
gelebt und gelitten, Gebete zu verrichte::. Das Land gehörte 
den Araber n, die, obgleich sie anderen Glaubens, die 
christlichen Pilger doch ruhig gewähren ließen und es dul¬ 
deten, daß Kirchen und Klöster in Palästina entstanden. Das 
wnrde aber anders, als der wilde Stamm der Seld-
	        
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