Full text: Geschichte der Griechen und Römer bis zur Zeit Christi (Teil 3)

Römische Geschichte. 
§ 16. Italien und seine Bevölkerung. 
A. Italien. 
1. Gestaltung der Oberfläche. Zwischen dem östlichen und dem 
westlichen Mittelmeerbecken gelegen, hat die i t a l i s ch e H a l b i n s e l eine 
beherrschende Stellung. Wer sie besitzt und über eine große Flotte ver¬ 
fügt, hat die ausschlaggebende Macht in jenem Meere. Diese Halbinsel, 
im Norden von den Alpen umkränzt, im Osten vom Adriatischen, int 
Süden vom Jonischen und im Westen vom Tyrrhenischen Meere be¬ 
spült, übertrifft an Größe das griechische Festland um mehr als das 
Dreifache. Den nördlichen Teil des Landes zwischen Alpen und 
Apennin, der in der älteren Zeit nicht zu Italien gerechnet wurde, weil 
er von den Galliern eingenommen war, bildet die weite, fruchtbare 
Poebene (Padus). Das eigentliche Italien ist das Gebiet zu beiden 
Seiten des Apennins1). Bis auf wenige Ebenen überall von Gebirgen 
durchzogen, begünstigte es die Absonderung zahlreicher Stämme. Da 
die Entfernung vom Kamm des Apennins bis zum Meere gering ist, 
konnten keine großen Flüfse entstehen. Die bedeutendsten sind im 
Westen Arno, Tiber, Garigliano (Liris) und Volturno, im 
Osten der Ofanto (Aufidus). Italien ist im Verhältnis zu Griechen¬ 
land arm an Häfen. Sie fehlen auf der Ostseite fast völlig, ebenso nörd¬ 
lich der Gariglianomündnng. Dagegen ist über ein Drittel des Bodens 
zum Ackerbau geeignet, auch ausgedehnte Bergweiden waren vorhan¬ 
den. Daher waren seine Bewohner weniger Seefahrer als vielmehr 
Ackerbauer und Hirten. 
Von den drei großen Inseln (Sizilien, Korsika und Sar¬ 
dinien), die wir zu Italien rechnen, hat im Altertum nur das äußerst 
fruchtbare und an Bodenschätzen reiche Sizilien eine hervorragende 
Rolle gespielt. 
2. Klima und Erzeugnisse. Infolge feiner um drei bis vier Brei¬ 
tengrade nördlicheren Lage hat nicht ganz Italien dasselbe milde Klima 
wie Griechenland. Erst südlich vom 41. Breitengrad stimmt es mit 
dem „Mittelmeerklima" überein. So hat Süditalien vier bis fünf Mo¬ 
nate lang einen heißen, dürren Sommer und nur eine kurze Winter¬ 
regenzeit. Die Berge trugen weite Eichen- und Buchenwälder, außerdem 
Nadelhölzer. Dazu kamen im Süden immergrüne Sträucher und Bäume. 
1) Lies die Namen der Landschaften von der Karte ab
	        
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