III.
Die deutschen Mittelgebirge.
a. Süddeutschland.
28. Der Böhmerwald.
(Anschauungsmittel: G. 86; E., Bayrischer Wald bei Viechtach.)
a. Lage, Gliederung und Bau des Gebirges.
Lage und Gliederung. Der Böhmerwald bildet die Grenze zwischen Bayern
und Böhmen. Er beginnt in der Nähe des Fichtelgebirges, steht mit diesem
aber in keinem Zusammenhang. In sö. Richtung zieht er bis zur Donau bei
Linz. Seine Länge beträgt ungefähr 230 km, seine durchschnittliche Breite
30 km.
Der Böhmerwald ist deutlich in zwei Abschnitte geschieden. Beide sind
durch eine 20 km breite Einsenknng getrennt, die von niedrigem Hügellande
erfüllt ist. Es ist der Paß von Taus, seit alters die wichtigste Verbindungs¬
straße zwischen Bayern und Böhmen. Jetzt folgt diesem Wege auch eine Eisen-
bahn, die für die Oberpfalz uoch eine besondere Bedeutung hat, da sie
die in der Umgegend von Pilsen gewonnenen Steinkohlen den Eisenwerken von
Amberg zuführt. Ju ihren Fortsetzungen verbindet sie Prag mit Nürnberg und
Regensburg.
Der nw. Abschnitt des Gebirges ist bedentend niedriger und auch nicht so
breit wie der sö. Dieser ist der eigentliche Böhmerwald. Hier liegen auch die
höchsten Gipfel des ganzen Zuges, der Arber und der Rachel, die bis nahezu
1500 m emporsteigen.
Ein besonderer Teil des Böhmerwaldes ist der Bayrische Wald. Er
ist dem Hauptzuge nach S.-W. vorgelagert und wird von diesem durch das Tal
des Regeus getrennt. Seine steilen, aber freundlichen Abhänge begleiten die Donau
vou Regensburg bis Passau.
Bau. Der Böhmerwald hat keiueu Hauptkamm, wie die meisten andern
Gebirge Deutschlands. Er besteht vielmehr aus einem Gewirr von langgestreckten,
breiten Rücken, abgerundeten Gipfeln und Hochflächen. Größere und tiefere