Full text: Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg (Teil 4)

Dritte Einheit. 
Luthers Kampf und Kruch mit Uum. 
Überleitung. Wer sich wie Luther zu der Überzeugung durch¬ 
gerungen hatte: Der Christ wird aus Gnaden selig durch den Glauben, 
und wer die Wahrheitsliebe und den Mut besaß wie er, der konnte un¬ 
möglich den schändlichen Ablaßhandel dulden. So ward der Doktor 
Luther zum Anschlag der Thesen getrieben. Dieser Schritt mußte aber 
notwendig weiter treiben^ Denn der Papst, die römische Kirche und die 
Ablaßhändler ließen sich diese Schädigung ihrer Einnahmen und ihres 
Ansehens wohl nicht gefallen. Luther aber war nicht der Mann, der 
aus Furcht vor ihnen eine Meinung aufgab, die er für richtig und 
christlich hielt. So mußte ein Kampf entstehen. 
Ziel: Wie Luther in den Kampf mit Rom gerät. 
I. Hat Luther diesen Kampf gesucht? Er glaubte, mit 
seinen Thesen die Ehre und die Lehre der katholischen Kirche zu ver¬ 
teidigen und einen argen Mißbrauch anzugreifen. Wenn sich nun aber 
der Papst auf die Seite der Ablaßhändler stellte und Luthers Sätze 
verwarf, so verwarf er zugleich den Grundsatz, den Luther sich im heißen 
Seelenkampf errungen hatte und in der heiligen Schrift wohl begründet 
sah. Das aber konnte sich ein Mann wie Luther nicht gefallen lassen, 
und so wurde er zur Abwehr gezwungen. Er hat also den Kampf nicht 
gesucht, sondern hat nur seine angegriffene Überzeugung verteidigt. 
(Vergl. sein Wort: „Über solchem Lehren ist mir das Papsttum in den 
Weg gefallen und hat mir's wollen wehren . . ."). 
Welche Mittel hatte der Papst zur Bekämpfung des 
Mönches? Vermutungen (Bestrafung durch den ihm vorgesetzten 
Bischof, Vorladung vor sein Gericht, Bann — cf. Heinrich IV.) oder 
eventuell Erinnerung an die den Kindern schon bekannten Thatsachen. 
Wie wird sich Luther gegen solche Drohungen oder 
Strafen verhalten? Wie wir ihn kennen, wird er fest bleiben in
	        
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