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in's Land kommt, wird nicht mit Wohlgefallen das
schön gelegene Bamberg mit feinem alterthümlich
prächtigen Dom oder das ehrwürdige Regensburg be¬
trachten; welcher möchte nicht mit Luft in dem alten
Nürnberg verweilen, in dieser Stadt, ruhmwürdig
durch so viele wichtige Erfindungen, reich an Wer¬
ken der Kunst wie des Gewerbfleiffes, oder in Augs¬
burg, dieser Fürstin unter den älteren Handelsstädten
von Deutschland, so wie in manch andrer zu Bayern
gehörigen Stadt an der Donau, am Main oder am
Rhein. Und wo hat die Kunst des Menschen schö¬
nere Werke aufzuweisen, wo findet dieselbe in un¬
fern Tagen eine lieblichere Heimath und Pflegestätte,
als da an der jugendlich rasch strömenden Isar, in
der Hauptstadt des Königreichs, in München. Ja,
das Volk der Bayern wohnt in einem reichen Lande;
wohnt in vielen schönen größeren wie kleineren,
zum Theil hochansehnlichen Städten, wohlgebauten
Marktflecken und Dörfern, darin es sich gar gut Hau¬
sen läßt.
Kein Wunder war es deßhalb daß von jeher,
fast seitdem Menschen in Europa wohnen, sich so
gar vsele Fremde, nicht n-ur, wie in jetziger Zeit
Einzelne, zu Fuß, zu Roß oder zu Wagen, sondern
als ganze Heere und Völkerschaften in das gute,
fruchtbare Bayernland hereingedrängt haben, denen
es darinnen so heimathlich wurde, daß Keines von
ihnen wieder hinaus mochte. — Aus wie vielerley
Völkerschaften stammen die Unterthanen eines jetzigen
Königes von Bayern ab, und sie alle wohnen sicher
und in behaglicher Ruhe unter seinem Scepter, kön¬
nen, wenn sie nur wollen, vergnügt und fröhlich
seyn in ihrem Gott, ihr ehrliches Brod essen und
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