Ruteni -
nius Rusticus, der Führer und Freund des
Marc Aurel, von dem er zum Konsulate mehrere
Male (zum zweiten Male 162 n, C.) designirt
wurde. Auch das Amt eines Stadtpräfecten be¬
kleidete Rusticus. — 2) s. Iunii, II, c, 7.
Ruteiiij 'PovtrjvoC, gallische Völkerschaft, zum
Theil in Aquitanien (Arverner), zum Theil iu
der Provincia. Ihre Hauptstadt war Segodu-
num (Rhodez) am Veronius (Aveyron). Caes.
b. g. 1, 45. 7, 7. 75. Strab. 4, 191.
Rntilii, ein aus einem palricischen und einem
plebejischen Zweige bestehendes Geschlecht: l) P.
Nut., Volkstribun und Gegner des Censors Tib.
Sempronins Gracchus im I. 169, der ihn unter
die Aerarier versetzte. Liv. 44, 16. — 2) P.
Rut. Rnfus, ein Zögling des Panaitios, von
welchem er in den Lehren der Stoa unterwiesen
wurde, ein Freund des Lälius und Scipio [Cic.
off. 3, 2, 10. Lctel. 27, 101.), diente im Kriege
gegen Numantia als Tribun, unter Me teil ns als
Legat gegen den Jngurtha, im I. 109 v. C.
(Sali Jug. 50.), unterlag im I. 108 bei seiner Be¬
werbung nm das Consnlat, wurde aber später (105)
gewählt und zeichnete sich durch Ausübung zweck¬
mäßiger Strenge gegen die Soldaten aus. Val.
Max. 2, 3, 2. Er war ein Gegner des Satur-
ninns, ging mit dem Pontifex Seävota im I.
99 nach Asten, verwaltete daraus diese Provinz
und zeichnete sich auch hier durch eine gerechte
und strenge Verwaltung aus, welche die Zollpäch¬
- Sabini. iUU0
ter veranlaßte, ihn anzuklagen. Er wurde ver-
urtheilt und verlebte den Rest seines Lebens
unter wissenschaftlichen Beschäftigungen zu Smyrna.
Cic. Brut. 22, 85. Fab. Post. 10, 27. sin. 1,
3 7 Ausgezeichnet war er als Redner, und er
erregte noch in späterer Zeit durch seine Reden
Bewunderung. Suet. Oct. 89. In ^myrna
scheint er eine Schrift über die Ereignisse seines
Lebens abgesaßt zu haben (Tac. Agr. l.); in
griechischer Sprache schrieb er eine römische Ge¬
schichte; auch juristische Schriften werden ihm bei¬
gelegt. Vgl. über ihn Peter, hist. Rom. fragm.
I, i87 sf. — 3) P. Rut, verlor als Konsul des
I. 90 v. C. eine Schlacht gegen die Bundesgenos¬
sen unter Vettius Cato und starb bald daraus
an seinen Wnnden. App. b. c. 1, 40 ff. 4)
P. Rut. Lupus, Volkstribun im I. 56 v. C.,
Anhänger des Pompejus, floh vor Cäsar aus
Italien und verwaltete im I. 48 im Aufträge
des Pompejus die Provinz Achaja. Caes. b. c.
3, 55. Cic. ad Att. 9, 1,2. ad fam. 1, 2, 2.
— 5) L. Rut. Lupus, ein römischer Rhetor, f.
Lupus. — 6) Claud. Rutilius Namatia-
nns, f. Namatianus.
Rutuli, Povrovloi, italische Völkerschaft im
nachherigen Latium, mit der Hauptstadt Ardea,
von den'Römern unterworfen; seitdem verschwin¬
det ihr Name ans der Geschichte. Liv. 1, 57.
Verg. A. 7, 409. 791. 10, 108. U. ö. Strab. 5,
228 s. 231 f.
S.
Saba, Zdßu, Hauptstadt der Sabäer im glück
liehen Arabien, auf einem hohen waldigen Berge,
später Mariaba (welcher Name blos „Haupt¬
stadt" bedeuten soll), j. Ruinen von Mareb. Bis
hieher drang Aelius Gallus bei seiner Unterneh¬
mung vor unb zerstörte sie. Biod. Sic. 3, 46.
Strab. 16, 768. 778.
Sabaei, ZußaLot,, ein bedeutendes Volk des
glücklichen Arabiens, wohnten im S.-W. des Lan¬
des, dem eigentlichen Balsamgrunde, in der heu¬
tigen Landschaft fernen. Sie trieben Handel mit
den Proditcten ihres Landes und galten für das
reichste und üppigste Volk der Erde. Mit Edel¬
steinen, Gold, Silber und Elfenbein war bei ihnen
alles reich geziert. Der König durfte nie seinen
Palast verlassen; seine Würde war nicht erblich,
sondern ging aus den Sohn der vornehmen Fa¬
milien über, welcher seit der Thronbesteigung zu¬
erst geboren war. Der Geruch der Spezereien
in dem Lande war nach der Aeußerung der
Alten so stark, daß man sich durch Räucherungen
mit Asphalt zu schützen suchte. Doch ist dieses
wol übertrieben wie die ganze Schilderung bei
Diodor (3, 38. 46.). Strab. 16, 768. 778. Vgl.
Hör. od. 1, 29, 3.
Sabäkon oder Sabakos, HaßuHwv, -wg, ein
äthiopischer König, hatte das Reich Merov er¬
obert (f. Aigyptos, 3.), verließ es jedoch in
Folge eines Traumes nach 50jähriger Herrschaft.
Er soll die Todesstrafe in harte Frohnarbeiten
verwandelt haben. Nach Herodot (2, 137. 139.)
fällt S. etwa um 1000 v. C., doch ist er wol
identisch mit dem König So (n*D) der Bibel
(2. Kön. 17, 4.) und lebte dann zur Zeit des
Hosea 720 v. C.
Sabatiui, campauische Völkerschaft an dem
Fluß Sabatus, jetzt Sabbato, einem Nebenflüsse
des iu beit Volturnus fallenden Calor. Liv. 26,
33. 34.
Sabazios f. Dionysos, 5. unb Kliea, Ky-
bele.
Sabbäta, Uccßßuza, ober Savo, Stabt an der
lignrischen Küste, westlich von Genna, galt als
Grenze der Meeralpen und des Apennin; jetzt
Savona. Strab. 4, 201 f. Liv. 28, 46. Eine
geographische Meile südwestlich davon lag der
Hafenort Yacla Sabbatia, noch jetzt Porto di Bado.
Strab. 4, 202. Cicero (arj Brut. 2, 10.) hat
nur Yacla.
Sabelli s. Sabini.
Sabi, Udfißov ßccot-teiu, ein kleines, nach sei¬
nem Herrscher benanntes Reich, diesseits des Gan¬
ges, im nördlichen Gebirgsstriche Indiens. Curt.
9, 8, 13. 17. Die Hauptstadt hieß nach Arr. 6,
16, 4. Sindimaua.
Sabina, l) Gemahlin des Kaisers Hadrian, s.
Hadrianus. — 2) s. Poppaei, 3. 4.
Sabini, Zccßtvoi, gehörten zur Urbevölkerung
Mittelitaliens und bildeten einen Zweig des ita¬
lischen Stammes der Jndogermaueu, zu welchem
einerseits die Latiner, andererseits die Umbrer