und eroberten das Land (Schlacht bei Xeres de la Frontera 711).
Sie drangen auch über die Pyrenäen, um das Frankenreich dem Halb¬
monde zu unterwerfen. In der Schlacht bei Tours und Poitiers
im Jahre 732 wurden sie aber von Karl Martell geschlagen und nach
Spanien zurückgedrängt.
Die Hauptstadt des gewaltigen arabischen Reiches war Bagdad;
in Spanien bestand das Chalifat Cordova.
Die arabische Kultur ist von nicht geringer Bedeutung. Den
Ackerbau suchten die Araber durch kunstsinnige Berieselungsanlagen zu
heben, die Weberei, die Barchent. Musselin, Atlas und Damast her¬
zustellen verstand, blühte, die Waffenschmiede lieferten die berühmten
Damascener Klingen, Goldschmiede Schmuckgegenstände aller Art in
kunstvollen Formen.
. Ihr Handel entwickelte sich durch die Verbindung des Morgen-
landes mit dem Abendlande zum Welthandel.
Die wissenschaftlichen Werke anderer Völker, besonders bie
des Aristoteles, wurden ins Arabische übersetzt, das Studium der Philo-
sophie. Naturwissenschaft. Medizin. Astronomie. Geschichtsschreibung und
Mathematik wurden eifrig gepflegt; Ausdrücke wie Algebra. Almanach,
Alkohol, Kabel und mehrere andere, desgleichen unsere Ziffern sind
arabischen Ursprungs.
Aus dem reichen Gemütsleben der Araber ergab sich ihre Vorliebe
für die Lyrik, für Sittensprüche und Sentenzen. Fabeln und Parabeln
und besonders für Märchen. Die Sammlung „Tausend und eine Nacht"
wurde aus dem Persischen umgedichtet.
Hervorragendes haben sie ans bem Gebiete ber Baukunst geleistet;
ber maurische Stil hat hufeisenförmige Bogen nnd sogenannte
Stalaktitengewölbe; die herrlichste Schöpfung der arabischen Baukunst ist
die Alhambra mit dem Löwenhof und der Abencerragen Halle.
Durch die Gestattung der Vielweiberei wurde die Frau zu einer
unwürdigen Stellung verurteilt. Da die Frauen sich öffentlich nicht
sehen lassen und die Moschee nicht betreten dursten, waren sie vollständig
auf das Leben im Hause angewiesen, wo sie die Zeit in Unwissenheit
und Trägheit und in beständigen gegenseitigen Zwistigkeiten verbrachten;
von einem glücklichen Familienleben konnte bei einer solchen Einrichtung
natürlich keine Rede sein.
Folgen der Völkerwanderung. In der Völkerwanbernng hatten
zahlreiche Volksstämme ihre bisherigen Wohnsitze verlassen nnb sich burch
bie Gewalt ber Waffen neue erobert. Tod und Verderben hatten bie
auf ihren Kriegszügen noch roher und wilder gewordenen Deutschen