Gabinus eine
3 lg, 13. — 4) A. Gab., Kriegstribun, kämpfte
unter' Sulla bei Chaironeia 85 v. C. und wurde
dann von ihm mit einem Aufträge au Murena
nach Asien gesandt. Cic. de imp. Pomp. 3. —
5) A Gab., war im I. 67 Volkstribun und
zeichnete sich durch seine bliude Auhängüchkert an
Pompejus aus, sowie du^ch mehrere Gesetze, na-
mentlich durch dasjenige, welches dem Pompejus
die höchste Gewalt für den Seeräuberkrieg über¬
trug. Cic. de imp. Pomp. 17. Flut, Pomp.
25 Im I. 66 ging er mit Pompejus als Legat
‘nach Asien, nahm, obgleich mit geringem Ruhme,
am Kriege gegen Mithridates und (65) gegen die
Parther Theil, ging hieraus nach Judäa und
schlichtete hier deu Streit zwischen Hyrkanos und
Aristobnl zu Guusten des letztem, wofür er wie
überall in Asien große Geldsummen empfing und
damit seine Schulden bezahlte. Im I. 6 t wurde
er Prätor, 58 Consnl (Plut. Pomp. 48. T)io
Cass. 38, 13. Caes. b. g. 1, 6.). Er erhielt
Syrien als Provinz, betrieb mit dem berüchtig
ten Cloditts Cieero's Verbannung nnd wirkte mit
seinem Collegen Piso im Interesse der Trium-
virn, besonders des Pompejus, trotz der Gegen¬
bemühungen Cato's und einer, wiewol vergeb¬
lichen, Anklage des Gabinins. Anch nach Clo-
dius' Zerwürsniß mit Pompejns blieb er diesem
ergeben. Cic. JMil. 27. pro dom. 25. Bio Cass.
38. 30. Im I. 57 ging er nach Syrien, be¬
siegte die aufständischen Juden unter Alexander bet
Jerusalem, baute mehrere zerstörte Städte wieder
aus uud ordnete die Verwaltung des Landes.
Plut. Ant. 3. Dagegen war er nicht _ glücklich
im Kampfe gegen die Araber. Durch seine Er¬
pressungen, welche ihm erkleckliche Summen zur
Bezahlung seiner Schulden einbrachten, erregte
er neue Aufstände. Auch im I. 55 behielt er
gegen die Sitte Syrien, unterdrückte den jüdischen
Ausstand, setzte dann auf Pompejns' Geheiß den
Ptolemaios Auletes wieder als König von Aegyp¬
ten ein (Cic. Phil. 2, 19. Just. 42, 4. Caes.
b. c. 3, 4. 103. Bio Cass. 39, 55 ff.) und be¬
reicherte sich durch Geschenke und Erpressungen.
Die während seiner Abwesenheit in Syrien und
Judäa gestörte Ruhe stellte er wieder her und
schlug den an der Spitze des Ausstandes stehen¬
den Alexander ant Tabor. Im I. 54 mußte er
Syrien dem Crassns übergeben. Unbeachtet zog
der selbstsüchtige Mann in Rom ein. Cic. ad
Qu. fr. 3, 1, 7. Von allen Seiten, vom Senate,
von Cicero, der gegen ihn zeugte, von den Con-
suln, Tribuueu, Rittern wurden Anklagen gegen
ihn geschleudert, indeß Gabinin-s vertheidigte sich
und wurde freigesprochen (Cic. Pis. 21. Phil. 2,
19. ad Att. 4, 16, 5.), freilich nur durch Be¬
stechung und durch Hülfe des Pompejus. Er er¬
lag aber bald einer neuen Anklage wegen Er¬
pressung uud mußte trotz Cieero's Vertheidigung
ins Exil gehen. P>io Cass. 39, 55. 63. Cic.
Rab. Postli. 4. Im I. 49 unter Cäsars Dikta¬
tur durste er zurückkehren. Gegen Pompejns
focht er nicht mit, erst nach dessen Tode diente
er dem Cäsar, ging auf desseu Besehl nach Grie¬
chenland , erlitt von den Dalmatiern eine Nieder¬
lage bei Salona und starb in dieser Stadt 47.
Cic. ad Att. 11, 16. Caes. bell. Alex. 44. Sein
größter Fehler war seine Verschwendung, die
ihn wieder zu Erpressungen in den Provinzen
us — Gades. 429
trieb, welche er nur als Mittel zur Bereicherung
ansah, daher er allgemein gehaßt war. Vor
allen gram war ihm Cicero, der ihn als das
schwärzeste Ungeheuer schildert (Cic. Pis. 17.
ad Qu, fr. 3, 1, 9.). — Sein Sohn 6) A. Ga-
binins Sisenna kämpfte mit Ruhm unter fei
nem Vater in Syrien, 57 v. C., und verwaltete
dasselbe während dessen Abwesenheit in Aegypten.
Bio Cass. 39, 56. — 7) P. Gabinins Capito
(auch Cimber Gabinins), ein eifriger Anhänger
Catilina's, der mit den Allobrogern verhandelte,
wurde fpäter hingerichtet. Sali, Cat, 40. Cic.
Cat. 3, 3.
Grablnus cinctus hieß bei den Römern eine
eigenthümliche Schürzung der Toga, welche bei
heiligen Gebräuchen üblich war (Verg. A. 5, 612.
Liv. 8, 9. 10, 7.); die Gürtnng geschah nicht
mittelst eines besondern Gürtels, sondern mit
einem Theile ber Toga selbst, dem über die
linke Schulter zurückgeschlagenen Zipfel, der gür¬
telartig unter der Brust um deu Körper gezogen
und geknotet ward. Bis zur Einführung des
sagum war diese Gürtuug die allgemeine mili-
türische Kleidung gewesen. Sie blieb daun für
bestimmte feierliche Gelegenheiten, z. B. bei der
Oeffmuig des Janustempels: auch vollzog der
Consul bei Eröffnung eines Feldzuges die dabei
erforderlichen Cultushandlungen in einer fo ge¬
gürteten Tnnica. Der Gebrauch kam wol von
den Gabiueru, wenngleich des Servius Erzäh-
luitg, die Gabiner hätten einst bei einem feind¬
lichen Angriff nicht Zeit zu ordentlicher Rüstung
gehabt und sich so geholfen, wol eine müssige Er¬
findung ist.
Gabreta silva, vlr\, ein Hauptwald
Germaniens, wahrscheinlich der Böhmerwald, nach
Andern der Thüringerwald bis zum Fichtelge¬
birge. Strab. 7, 292.
Gadära, tu rädagee, eilte große feste Stadt
in Palästina Peräa am Fl. Hieromax in der
sruchttmreu Landschaft Gadaris.
Ga<les, -ium, rddeiQu, j. Cadix (alter Name
Aphrodifias), alte von den Phoinifiern (unter
dem Namen Gadir) gegründete See- und Han¬
delsstadt in Hispania Baetica, außerhalb der
Säulen des Herakles, auf einer Insel Erytheia
(j. Leon). Ein an der schmälsten Stelle nur ein
Stadium breiter Meeresarm, über den eine Brücke
führt, j. Puente de Snazo, verbindet die Insel
mit dem Festlande, wo sich eilte Hafenstadt, j.
Puerto S. Real, befand. Nach dem ersten puu.
Kriege bemächtigten sich die Karthager der Stadt,
int zweiten ergab sie. sich freiwillig den Römern
und erhielt dadurch manche Vorzüge, sowie später
durch Cäsar das Bürgerrecht; sie war eilt Muni-
cipium (municipium Augustum) und führte den
Namen Augusta Julia urbs Gaditana. G. war
bedeutende Handelsstadt (gesalzene Fische), aber
auch durch seine üppigen Sitten bekannt. Von
Gades aus erhielten die Römer nicht blos die
schwarzen Sklaven nnd Sklavinnen, sondern auch
die üppigen Tänzerinnen (Gaditanae), welche
in der Kaiserzeit sehr in Mode waren. Heinrich
zu Juveual S. 433. Alt Einwohnerzahl wurde
i es zn Strabons Zeit (3, 5, 3.) nur vou Rom
; übertroffen. Unter den Gebäuden ist ein Herakles-
| tcmpel mit Orakel itub ein Kronostempel zu er-
, wähnen.