Full text: Düsseldorf im Wandel der Zeiten

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Zeit stauben viele Gebänbe in Flammen. Nicht weniger als 180 Häuser 
und mehrere Kirchen würben befchäbigt. Die Düsselborfer sahen 
aber auch nicht müßig zu. Mit ihren großen Kanonen auf ben 
Festungswällen erwiderten sie bas Feuer ber Belagerer mit solchem 
Erfolge, baß biefe ihre Batterie weiter zurückziehen mußten. Nun 
aber flogen ihre Bomben nicht weit genug mehr, fonbern fielen meist 
in bcn Rhein. Balb fehlte es ihnen auch an Pulver unb Kugeln, 
unb sie mußten bie Beschießung ber Stabt aufgeben. Zunächst kam 
ein Waffenftillftanb zustanbe, gleichwohl würbe Düsselbors boch noch 
übergeben. Die ganze Garnison, Franzosen unb Kurpfälzer, bürste 
aber’ mit allen Kriegsehren frei abziehen. Die Hannoveraner besetzten 
bie Stabt, räumten sie jeboch nach etlichen Wochen wieder. Sogleich 
kehrten bie Franzosen zurück unb blieben bis zum Enbc bes Krieges 
in Düsselbors. 
Auch anbere Teile bes Bergischen waren von ihnen besetzt, unb 
bie Bewohner seufzten unter ber schweren Bebrückung unb ben Miß- 
hanblungen, bie sie von ben Franzosen zu erbutben hatten. Mit 
außerorbentlicher Freube würbe baher bie Nachricht von bein Fricbcns- 
schlusse zu Hubertsburg im Februar 1763 im ganzen Bergischen 
Laube unb nicht am wenigsten in Düsselbors begrüßt. Schon im 
März verließen bie Franzosen bie Stabt unb kehrten wieber nach 
Frankreich zurück. 
Gras Goltstein. Es folgte eine dreißigjährige Friebenszcit, 
unb unser Lanb blühte mächtig auf. Währenb biefer Zeit machte 
sich Graf Goltstein, ber Statthalter bes Kurfürsten, um Düsselbors 
sehr oerbient. Im Jahre 1769 war eine große Teurung. Um nun 
bcn armen Leuten ber llingegenb Arbeit unb Verbienst zu verschaffen, 
ließ er ben östlich von ber Hosgartenstraße gelegenen „fiskalischen" 
Teil bes Hofgartens anlegen. Damit feine segensreiche Tätigkeit 
nicht vergessen werbe, hat man eine Straße, bie an biefem Teile bes 
Hofgartens vorbeiführt, Goltsteinstraße genannt. 
Unter seiner Verwaltung würben auch mehrere große Bauten 
ausgeführt. Zu ihnen gehören ber Jägerhof, ber als kurfürstliches 
Jagbschloß bienen sollte, unb ber kurfürstliche Matstall, bas jetzige 
Präsibialgebäube an ber Mühlenstraße. Schloß Jägerhof ist in ben 
anmutigen Formen bcr Barockzeit erbaut. An seine einstige Be¬ 
stimmung erinnern noch bie vortrefflichen alten Holzschnitzereien, bie 
sich in ben Giebelfelbern bes Marftaügcbäubes an bcr Pempelforter 
Straße befinben unb Jagbbilbcr barftcllen. Auch ber reizvolle Rokoko¬ 
bau bes Schlosses zu Benrath wurde unter Karl Theodor ausgeführt. 
Anlage der Karlstadl. Eine andere, für bie spätere Ent¬ 
wicklung wichtige Wohltat, die Düsseldorf diesem Kurfürsten verdankt, 
ist die Anlage ber nach ihm genannten Karlstabt. Unter seiner 
Regierung entstauben ber Karlplatz, bie Kasernenstraße, bie Anfänge 
ber Hohe-, Bilker unb Poststraße, sowie bie Benrather unb Bastion-
	        
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