Full text: Der deutsch-dänische Krieg 1864 (Teil 1)

Briefe und Berichte. 
l. 
Die schleswig-holsteinische Sache in der Königlichen 
Konseil-Sitzung vom 26. November *863 i). 
Der König wies in längerer Rede auf die Hufregung 
in Deutschland hin, welche zwar patriotisch, aber doch 
auch mit einzelnen revolutionären (Elementen gemischt er¬ 
scheine, so daß es nötig sei, ihr die heilsame Richtung durch 
tatkräftiges handeln zu geben. Einstweilen sei Preußen 
noch an den Londoner Vertrag gebunden. Zwar sei der 
Erbprinz von flugustenburg dem verzichte seines Vaters 
nicht beigetreten, Preußen aber und Österreich hätten in 
London die Sukzession Christians IX. unter Wahrung der 
Rechte der Herzogtümer anerkannt. Trotz der Verletzung 
der letzteren durch Dänemark seien die Dinge heute noch 
nicht so weit gekommen, daß Preußen sich von dem Londoner 
vertrage bereits lossagen dürfe. Deshalb seien die Rechte 
der Herzogtümer gegen den neuen König wie gegen dessen 
Vorgänger zunächst durch eine Lundesexekution zu schützen, 
was viele Kleinstaaten eben deshalb bestritten, weil die 
Exekution die Anerkennung Christians in sich schlösse. Sei 
dem aber, wie ihm wolle, unter allen Umständen sei es 
dringend, daß Holstein so bald als möglich in die Hände 
deutscher Truppen komme. Preußen sei aufgefordert worden, 
dazu eine Reserve zu stellen; es sei aber bei der nahen Mög¬ 
lichkeit größerer Verwicklungen unerläßlich, die Rüstungen 
weiter auszudehnen. Er, der König, werde al o die Mobi¬ 
lisierung der 6. (Brandenburger) und 13. (westfälischen) 
l) stus Sybel, Die Begrünöung des Deutschen Reiches durch 
Wilhelm I., III, 170 f. 
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