Full text: Aus dem Leben vornehmer Ägypter

Vaters hat darstellen lassen als „einer, dem sein Sohn 
Gleiches tun wird". Die Inschrift, in welcher 5enzem-ab 
der Jüngere sein Leben ausführlich erzählt, ist so zerstört, daß 
nur einzelne Sätze verständlich werden, die den Zusammen¬ 
hang erraten lassen. Er sagt unter anderem, er habe die 
Mastaba in einem Jahre und drei Monaten errichtet, als die 
Leiche seines Vaters in einer Kammer des Totentempels der 
Pyramide des Königs Assa stand. Er sorgte auch für die An¬ 
stellung von Totenpriestern und machte einen schriftlichen 
Vertrag mit ihnen. Endlich erbat er von dem König einen 
steinernen Sarg für seinen Vater. Der Pharao ließ ein „großes 
Lastschiff des Hofes" mit königlichen Beamten nach (Iura 
fahren, und „da kam dieser Sarg samt seinem Deckel zu 
,Ehufus Horizont', der großen Pyramide von (Bise, neben 
welcher die Mastaba erbaut war. Der beglückte Sohn ließ 
die kleine Expedition an einer IDand des Grabes verewigen: 
ein Schiff, das „große Lastschiff namens ,Assa ist mächtig'", 
wurde abgebildet; in ihm liegt „der Sarg" und „der Deckel", 
daneben stehen der „Kapitän" und drei königliche Beamte, 
jeder mit seinem Titel. 
Die ausführlichste Lebensbeschreibung des Alten Reichs 
ist die des Una, der verschiedenen Königen der 6. Dynastie 
diente und es von bescheidenen Anfängen bis zum Gouver¬ 
neur von (Dberägypten gebracht hat. Er ist der erste von allen 
Großen des Alten Reiches, soweit sie uns bisher begegnet 
sind, der sich nicht in der Residenz sondern in der Provinz 
begraben läßt. Seine TRastaba liegt in dem $riedhof von 
flbydos in (Dberägypten; vielleicht war diese Stadt seine 
Heimat, vielleicht zog ihn auch nur das Ansehen des Toten¬ 
gottes Osiris dorthin. Una macht nach seiner Biographie 
nicht den Eindruck eines rechtschaffenen und energischen 
Beamten, der sich durch eigene Kraft eine Stellung schafft; 
vielmehr scheint er einer der Günstlinge des Hofes und per¬ 
sönlichen vertrauten des Herrschers zu sein, den dieser ohne 
Rücksicht auf die eigentlichen Staatsbeamten mit heiklen 
Missionen betraut. Offenbar ist es die unberechenbare Gunst 
des Pharao gewesen, die ihn in hohe Ämter gesetzt hat. von 
Unas großen Taten bekommt man trotz seiner prahlerischen 
Worte nicht den besten Eindruck. Mit den disziplinierten 
ägyptischen Soldaten nubifche Beduinen zu Paaren zu trei- 
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