Full text: [Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte des Mittelalters] (Theil 3)

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und des Nachdenkens. 
denn er wußte nun die Ursache davon, oder den G r u n d. 
Ich weiß die Ursache, weswegen die Schwalbe ihr Nest 
unrer dem Dache baut; warum der Reiher in der Nahe 
eines Teiches oder Sees nistet; warum man die Hühner 
auf dem Hofe und nicht im Garten hat; warum jede 
Schreibfeder eine Spalte, und jedes Wohnhaus einen 
Schornstein haben muß; und warum ich jetzt nicht schla¬ 
fen möchte. 
». 
Erzählungen zur Beförderung guter Gesinnun¬ 
gen und zur Schärfung des Verstandes. 
1. Die ungezogenen Kinder. 
V^enn Franz und Christian au- der Schule kamen- 
so sahe man sie nie still ünd ordentlich nach Hause ge¬ 
hen, sondern immer stürzten sie mit lautem Geschrei aus 
dem Schnlhause heraus, wenn sie merkten, daß der Leh¬ 
rer ihnen nicht nachsähe. Kaum waren sie auf die Straße 
gekommen, so jagten sie sich wild herum, und warfen 
einander mit Erdklößen, oder wohl gar mir Steinen. 
Hatte es geregnet, so giengen sie nicht, wo es trocken 
war, sondern sie wateten mitten durch die Pfützen hin¬ 
durch, und besprützten einander mit dem schmutzigen Was¬ 
ser. Wenn sie ein Huhn oder eine Ente, oder ein an¬ 
deres Thier auf ihrem Wege antrafen, so jagten sie e- 
vvr sich her, warfen es mit Steinen, und harten eine 
boshafte Freude daran, das arme Thier, so viel sie konn¬ 
ten, zu ängstigen. Als sie sich eines Tages auch so un¬ 
gezogen auf der Straße betrugen, kam ein alter Mann 
gegangen, und verwies ihnen ihre Ungezogenheit. Ihr 
solltet euch schämen, sagte er: denn es schickt sich nicht 
für Kinder, welche aus der Schule kommen, wo sie so 
viel Gutes gehört haben, wild und ungezogen zu seyn. 
Aber die bösen Knaben hörten kaum, was der alte Mann 
sagte, und liefen lachend und tobend fort. Die AUffüh, 
ökinderfreund, jl Theil. D
	        
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