Full text: Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte

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Die heidnische Vorzeit. 
Das ursprünglich deutsche Land kommt unter 
slavische Herrschaft. 
In der heidnischen Vorzeit wohnten um Spree und Havel 
in der Gegend der heutigen Mark Brandenburg inmitten 
anderer deutscher Völkerschaften nach des Römers Tacitus 
Bericht 
die Semnonen 
als ein weit verzweigtes und berühmtes Volk?) 
Im 4. und 5. Jahrhundert n. Chr. Geb. in den 
Zeiten der sogenannten Völkerwanderung, als die Bewegung 
auch die nordöstlichen deutschen Stämme ergriff, wanderte 
ein großer Teil der Semnonen sowie ihrer nördlichen 
Nachbarn im heutigen Mecklenburg und an der pommerschen 
Küste aus, und über die (verschiedentlich im Schutz von 
Wasser, Sumpf und Wald) zurückgebliebenen Überreste 
derselben gewannen von Osten vordringende, den Polen 
verwandte, wendisch-slavische Stämme die Oberhand 
(Obotriten und Wilzen). 
Der ganze Strich zwischen Elbe und Oder erhielt so eine 
stellenweis gemischte Bevölkerung, überall aber wendische 
Könige und Fürsten und verfiel so dem 
Slaventum. 
Neue Einteilung des Landes nach den einzelnen Herrschaften. 
Slavische oder slavisierte Ortsnamen. Wendische Götzentempel in den 
größeren Niederlassungen, so des dreiköpfigen Triglav in Brandenburg, 
J) Aus der heidnisch-deutschen Zeit stammen noch viele Gräberfelder 
(irrtümlich oft Wendenkirchhöfe genannt), die neben Aschenkrügen und anderen 
Thongefäßen oft Überreste von bronzenen sowie eisernen Waffen und 
Schmucksachen ausweisen, welche den damals üblichen Leichenbrand über¬ 
dauert haben. Daneben Geräte von Horn, Knochen, Stein sowie Perlen 
(letztere auch von Bernstein). 
Schwartz, Grundriß. 1
	        
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